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Alt 18.11.2002, 14:15
Gast
 
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Standard Dokumentarfilm über das Tabu Sterben

Hallo Etienne,

dass hört sich doch schon sehr viel besser an. :-) Selbsthilfegruppen sind, glaube ich, eine gute Sache. Wenn man die "Gruppensituation" nicht mag, gibt es auch oft Beratungsstellen für Krebspatienten und Angehörige. Ich hatte schon zwei solcher Gespräche und fand es sehr hilfreich. Man kann einfach einen Termin machen, wenn man das Bedürfnis hat zu reden.

Das Problem ist glaube ich, dass Deine Freundin selbst nicht weiß/wuste was mit ihr los ist. Wie denn auch?
Ich hatte auch das Gefühl, dass alle von mir Erwarten den Überblick über die Situation zu haben und noch allen zu sagen wie sie sich verhalten sollten. Aber dass wuste ich ja selber nicht.

Egal was man macht es ist falsch und weil man nichts weiß, macht man einfach gar nichts und wartet. So hat sich meine Freundin auch verhalten. "Sie kann sich ja melden wenn sie was will". Das war ihre Einstellung. Ich konnte auch nur sagen, dass mir ihr verhalten nicht "past", aber was ich statt dessen erwartet hätte, konnte ich damals nicht sagen. Ich habe dann später das Gespräch gesucht und wollte auch bloß erklären was mit mir los war. Ein halbes Jahr später sieht man einiges klarer. Sie ist dann leider gleich auf "Angrif ist die beste Verteidigung" gegangen und hat mir Sachen gesagt, die man besser nicht aussprechen sollte. Dabei wollte ich ihr gar keine Vorwürfe machen, ich wollte auch bloß die Situation klären.

Hoffentlich habt ihr "bessere" Freunde. Ansonsten ziehen einen solche "Aussprachen" nur noch mehr runter.

Ich weiß jetzt jedenfalls alles was ich gebraucht hätte, war jemand, der einfach da ist und zuhört und keine Kommentare oder Ratschläge abgibt. Jemanden zum weinen, wenn man weinen will und zum lachen, wenn man lachen will. Ganz einfach. Aber unerfüllbar.

Lieben Gruß Tanja
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