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Alt 20.07.2005, 15:58
Gast
 
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Standard Gewissensfrage-Antihormone-Hilfe!!!!!!!!!!!

Hallo Jeany,

in so einer ähnichen Situation wie Du jetzt bist stand ich im Februar.
Damals wollte ich auch das Zoladex (entspricht Deinem Trenantone) absetzen, und nur noch Tamoxifen weiternehmen.

Dann hab ich mit verschiedenen Ärzten gesprochen und mich im Internet schlau gemacht, und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass Tamoxifen alleine, wenn dann irgendwann die Eierstöcke ihre Funktion wieder aufnehmen, nicht das Gelbe vom Ei ist.

Unter Tamoxifen alleine kann dann der Östrogenspiegel im Körper auf sehr hohe Werte ansteigen - und das ist ja gerade das, was wir nicht wollen!
Da das Tamoxifen in den Eierstöcken und in der Gebärmutter bekannterweise östrogen wirkt, kann es dann dort zu größeren Problemen kommen, wie z.B. Gebärmuter-Schleimhaut-Aufbau und Zysten an den Eierstöcken, mit allen erdenklichen Folgen, bestenfalls Ausschabung, schlimmstenfalls Krebs im Unterleib. Wohl gemerkt, das muß nicht passieren, aber die Gefahr ist doch relativ groß.
Und ich wollte keinesfalls wieder in die "Pubertät" kommen und meinen Zyklus wieder bekommen, um dann irgendwann später nochmals Wechseljahre durchzumachen! Vor allem hatte ich gelesen, dass der monatliche Hormonzyklus jedes Mal einen Wachstumsreiz auf die Brustzellen ausübt und dann speziell in der zweiten Zyklushälfte die Gefahr von Fehlern bei der Zellteilung besonders groß ist, was dann zur Krebsentstehung beiträgt. Ich hatte immer eine starke Mastopathie, die unter Zoladex natürlich völlig verschwunden ist. Meine verbliebene linke Brust ist schön weich und ohne jeden Knubbel, wie sie früher nie war!

Aus diesem Grund hab ich mich damals entschlossen, Zoladex weiterhin zu nehmen, allerdings nicht mehr in 4-wöchigem Abstand, sondern nur noch alle 6 Wochen. Ich lasse jedes zweite Mal am Ende der 6 Wochen meine Hormonwerte bestimmen, und die sind völlig im Keller. D.h., das reicht für mich völlig aus, um meine Östrogene fast auf Null zu kriegen.
Das Tamoxifen hab ich dann Ende April absetzen müssen, weil ich (trotz Zoladex!) eine verdickte Gebärmutter-Schleimhaut bekommen hatte und eine starke Blutung als Folge davon.

Das Zoladex mach ich erst mal weiter im 6-Wochen-Zyklus.
Das beschert mir jetzt einen Zyklus von etwa 3 Wochen, in denen es mir nicht so gut geht, und etwa 3 Wochen, in denen ich einigermaßen passabel zurecht komme.

Die unerträglichen Nebenwirkungen wie Sehstörungen und Schlafstörungen haben sich ohne das Tamoxifen gebessert, mein Gehirn funktioniert wieder, ich kann wieder ganze Sätze sagen und suche nicht mehr permanent nach Wörtern, ich traue mich wieder längere Strecken mit dem Auto zu fahren und die Angst- und Panik-Attacken sind auch viel weniger geworden.
Schwitzen tu ich natürlich immer noch, mal mehr, mal weniger, aber damit kann ich leben. Und die Depressionen befallen mich auch immer wieder, aber wie oben beschrieben, für 3 Wochen hab ich immer eine relativ gute Zeit. Und die restliche Zeit "dope" ich mich mit 5-HTP, einer Aminosäure, die im Körper zu Serotonin und Melatonin umgewandelt wird. Das puffert die Depressionen ab und verhilft mir zusätzlich zu besserem Schlaf. Und gegen Gewichtszunahme wird es auch angewendet, aber damit hab ich zum GLück keine PRobleme.
Das 5-HTP wird aktuell im Medizin-Forum diskutiert, falls es dich interessiert hier der Link: http://www.medizin-forum.de/phpbb/vi...3c&partner=bki

Liebe Jeany, überleg dir das nochmals gut, welches der Medikamente wirklich der Übeltäter für dich ist! Und ob du wieder in den normalen Hormonzyklus zurück willst. In den Wechsel kommen alle Frauen früher oder später - ich denke für mich, damit muß und kann ich irgendwie leben.
Da jede Frau anders auf die verschiedenen Medikamente reagiert, weiß ich es natürlich auch nicht, was für dich das Richtige ist.
Für mich war eindeutig das Tamoxifen völlig unverträglich.

Liebe Grüße
von der Goldmaus
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