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Alt 06.11.2002, 17:11
Gast
 
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Standard Lebenserwartung/ Brustkrebs mit vielen Metastasen

Liebe Gabi,

ich hätte nie erwartet, dass Du auf meine Zeilen antwortest und dafür danke ich Dir herzlich. Es ist so furchtbar schwer, einem Menschen Trost zu spenden, Hilfe anzubieten oder gar mit zu reden, wenn man - wie in meinem Falle - nicht so etwas erlebt hat wie Du, nicht so etwas Schlimmes durchmacht.
Ich habe meinen Vater verloren, als ich knapp 21 Jahre war. Mein Vater ein ganz besonderer Mensch. Ich konnte mich auch nicht von ihm verabschieden, er fiel ganz einfach um (Hirnschlag) und ich konnte das jahrelang nicht richtig akzeptieren.

Eines habe ich aus dieser Zeit mitgenommen: von einer Minute zur anderen kann etwas geschehen und ist nie mehr rückgängig zu machen. Wir Menschen müssen miteinander reden, reden, reden. Aufeinander zugehen, auch wenn es oft verdammt schwer fällt, einem die Worte im Hals stecken bleiben oder "der Andere dran" ist und man sich stur verhält.

Ich lese aus Deinen Zeilen, dass Du das alles durchdacht hast, dass Du für Deine Mutter da bist. Und Deine Mama, die, wie Du schreibst, schlecht sprechen kann wegen der Schmerzen, wird mit Dir Zwiesprache halten. Das Band zwischen Euch ist nicht abgebrochen, Ihr könnt einander in die Augen sehen, die Hand halten, die Liebe strömen lassen.

Höre auf Deine innere Stimme, wenn es darum geht, WAS Du Deiner Mama sagen kannst oder für Dich behältst.

Wir alle, die Deine Zeilen verfolgt haben, denken an Dich und Deine Mutter und vielleicht kann Dir das ein wenig Kraft geben, die sich auch auf Deine Ma überträgt.

Alles Gute, auch für Deinen Vater - Männer sind in solchen Situationen oft sehr hilflos. Er braucht Dich ebenso, er leidet auf andere Art.

Herzlichst
Konstanze
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