Lieber Thomas,
ob Mistel oder nicht hatten wir zu Hause auch. Uns ist ebenfalls davon abgeraten worden und mein Vater hält sich daran. Er hatte ebenfalls zusätzliche Vitaminpräparate bekommen (meine Mutter hat sie besorgt). Dass es deiner Mutter trotz Medikamente schon zu Beginn der Chemos nicht gut geht tut mir sehr leid. Du machst dir sich sicher schreckliche sorgen. Die hatte ich auch ständig. Und wenn dann noch eine Chemo ausfallen muss.... Ich hatte immer die schlimmsten Befürchtungen, aber die haben sich zum Glück nie bewahrheitet.
Ich weiß gar nicht wirklich wie ich das was ich´sagen will jetzt ausdrücken soll, ohne das daraus der falsche Schluss gezogen wird. Ich hatte nach jeder Chemo mit meiner Mutter telefoniert und es kam sooo oft, dass es meinem Vater nichtg gut geht, dass er Bauchschmerzen hat, dass er Durchfall hat, dass er nichts trinkt und auch nichts isst. An diese Nachrichten hatte ich mich irgendwie gewöhnt. Es schockte mich nicht mehr.Als es dann Anfang des Jahres immer schlimmer wurde, war ich fertig mit den Nerven und die Angst ihn zu verlieren war riesig. Es hörte sich auch so an, als ob er aufgeben will. Nun haben wir Mai und seitdem mein Vater die neue Chemo bekommt, geht es ihm richtig gut. Keine Spur von aufgeben mehr zu sehn.
Ich wollt dir damit nur sagen :
Diese Tiefs, oder auch diese Abgründe vor denen du stehst, die kommen immer mal wieder. Es gibt auch Höhen und die müsst ihr dann genießen.
Alles liebe für euch
Nessie