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Alt 12.05.2005, 12:43
Gast
 
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Standard Krankheitsverlauf bei einem Glioblastom

Zunächst mal vielen Dank an alle, die sich die Zeit nehmen, hier Ihre Erfahrungen, Gefühle und Ängste niederschreiben.
Bei meinem Bruder (Jahrgang 1958) wurde nach einem plötzlichen epilept. Anfall im Febr. 04 ein Hirn-Tumor diagnostiziert. Dieser wurde operiert - Diagnose Oligodendrogliom. Kurz darauf wurden dann noch zwei weitere Punkte auf den Bildern festgestellt. Danach Chemo. Berichtigte Diagnose im Juli 04 Glioblastom IV. Nach Auskunft der Ärzte noch ca. 1 Jahr Lebenserwartung. August / September 6 Wochen Bestrahlung. Bestrahlung schlug an. Großer Tumor (der schon wieder nachgewachsen war) geschrumpft. Kleine Tumoren weg/vernarbt?. Ende November, großer Tumor wieder gewachsen, austherapiert. Ende! Im Dezember wurde ihm angeboten noch an einer Studie teilzunehmen. Über zwei Katheter wurde ein Medikament über 96 Stunden lang direkt zum Tumor geführt. Das ganze zweimal im Abstand von 4 Wochen.Das war im Januar / Februar 05. 6 Wochen später die traurige Nachricht, dass die Therapie nicht angeschlagen hätte. Der Tumor sei mittlerweile wieder bis auf 4,8 x 4 cm gewachsen. Man könne nichts mehr für ihn tun. Keine Untersuchung, keine Therapie mehr!!??

Durch Zufall sind wir an die Adresse eines Arztes in einer Berliner Klinik gekommen. Nach einer Untersuchung dort, wurde ihm eine Operation angeboten, die in der anderen Klinik abgelehnt wurde. Keine falschen Versprechungen aber die Möglichkeit, dass er dadurch doch noch mehr Lebenszeit gewinnen könne.

Nun meine Frage. Hat jemand Erfahrungen mit so vielen Eingriffen im Kopf? Wieviel Hirn-Operationen kann ein Mensch verkraften? Er ist zur Stunde in Berlin und wird gerade auf die OP vorbereitet.

Erst im Dezember ist unsere Mutter (65 J) an Leukämie verstorben. Sie hat 4 Jahre gekämpft. Über die gefühlsmäigen Achterbahnen, die wir durchleben schreibe ich an dieser Stelle nichts. Ihr alle, die ihr hier schreibt macht sie mit. Ich freue mich über jede Zuschrift.
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