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Alt 27.04.2005, 13:49
Gast
 
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Standard Pleurapunktion Ergebnis - bitte um Rat

Hi @all,

die Pleurodese, die bei dir Heike geplant ist, wird wahrscheinlich eine Thorakoskopie mittels Talkum sein?! Hattest du deinen Arzt mal gefragt, mit welchem 'Mittel' die Pleurodese durchgeführt werden soll? Sicher ist 'statistisch gesehen' mögliche Schmerzen nach dieser OP größer als wenn man beispielsweise eine Pleurodese mit einem Antibiotika (Doxicylin) durchführt - ABER: die Erfolgschancen sind nahezu 98%!!! Gegen die ev. auftretenden Schmerzen (u.U. auch Fieber) werden dir entsprechende Schmerzmittel verabreicht - mache dir da bitte nicht allzu viele Gedanken. Hast du den Pleuraerguss ein- oder beidseitig?
Ich hatte ja mal auf den Beitrag von cati etwas geschrieben - meine Schwiegermama liegt ja wegen beidseitigem malignen Pleuraerguss im Krankenhaus. Daraufhin hatte ich mich umfassend über Möglichkeiten/Komplikationen etc. informiert. Grundsätzlich gilt wohl: bei einem malignen Pleuraerguss sollte immer auch eine systemische Therapie (Chemo oder Hormontherapie) erfolgen. Bei Ansprechen der Therapie kommt es dann auch zu einem Rückgang des Ergusses. Meine Schwiegermama bekommt (hat keinen Primärtumor, sondern Metastasen - auch Knochenmetastasen) systemisch nun Arimidex und Bondronat. Bei ihr hat man eine ganze Zeit lang lediglich punktiert um ihr Erleichterung zu verschaffen. Vor 3 Wochen wurde auf der linken Seite der Versuch einer Pleurodese gemacht: aber keine OP (Thorakoskopie) sondern 'nur' die Gabe von Doxicyclin über den Punktionszugang. Wahrscheinlich hat man damit aber zu lange schon gewartet - denn mittlerweile wissen wir, dass die linke Seite schon wieder 'voll' ist. Letzte Woche war die rechte Seite dran - nach dem letzten Ultraschall vom Freitag ist wohl auch hier erkennbar, dass weiter Flüssigkeit nachläuft.

Eine Pleurodese bewirkt grundsätzlich eine 'Entzündung' oder Pleuritis mit dem Effekt, dass der Spalt zwischen Brustfell und Lunge verklebt. Manchmal entstehen jedoch sog. Kammerungen - d.h. da ist nicht mehr nur dieser eine Spalt, sondern einzelne Kammern, die natürlich auch durch eine einzige Punktion schon gar nicht entleert werden können....da ist eine OP einfach die bessere Methode - hier können diese Kammerungen gelöst werden, damit dann die Pleurodese durchgeführt werden kann. Manchmal kommt es auch zu einer sog. 'gefesselten Lunge' - d.h. die 'Haut' um die Lunge herum wird dick und verschwartet sozusagen - dann kann die Lunge sich nicht mehr ausdehnen. Auch hier ist eine OP das Mittel der Wahl! Sei also guten Mutes Heike!

P.S.: ich kann es im Falle meiner Schwiegermama nicht mehr sein - OP kam nicht in Frage wg. Herzproblemen; die Hormontherapie wird frühestens in 10-12 Wochen ansprechen; die Pleurodese hat nichts gebracht; die Metastasen sind einfach schon zu weit fortgeschritten.......Schmerzen hat sie im Moment keine, sie ist auch noch mental gut drauf - aber ich eigentlich gar nicht. Wenn ich höre, dass sie so schlecht Luft bekommt - allein beim Reden....dann hab ich echt Angst. So hilflos danebenstehen und nichts tun können...

Lieben Gruß,
Martina
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