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Alt 25.04.2005, 23:33
Gast
 
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Standard Ich träume mich den Regebogen entlang zu Dir

Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?
1. Korinther 15,55

Das haben wir vor gar nicht allzu langer Zeit in unserer Kantorei gesungen!

Mein Liebling,

inzwischen hat sich bei mir ein Gefühl der Ruhe eingestellt. Dinge wie Tod, Sterben, das Danach – worüber man früher eher theoretisch, akademisch nachdachte - es ist jetzt ganz nah, ganz konkret, aber - kaum zu glauben - es hat seinen Schrecken verloren. Der Gedanke, bislang ein erfülltes und gutes Leben gehabt zu haben, tut ein Übriges.

Deine Sterbebegleitung hat mir selbst eine Kraft geschenkt,
die Kraft, alles durchzustehen, das Gefühl, gelassen in die Zukunft sehen zu können verbunden mit der Hoffnung aus dem Glauben, dass auch im schlimmsten Fall noch etwas kommt, dass dies hier auf Erden noch nicht alles war.

Eine Hoffnung, ein Glaube - nicht mehr sicherlich, keine Gewissheit, aber auch nicht weniger -, der aus Bibelworten wie dem oben erwähnten spricht.

Die Trauerfeier von Dir war – wenn man dieses Vokabular in diesem Zusammenhang benützen kann -–wunderschön. Ich durfte in vielfältiger Weise erfahren, welche Freundschaft, Achtung und Wertschätzung Dir entgegen gebracht wurde.

DU FEHLST ich sehne mich so nach Dir! Nach Deinen kleinen Liebesbeweisen. Morgens auf den Frühstücksteller ein kleiner Liebesbrief, eine Rose oder sonstiges.... niemand mehr der mich im Geschäft anruft (und manchmal dabei auch nervt) ach mein Schatz ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll wieder Freude am Leben zu haben. Ich möchte gar nicht mehr zuhause sein, alles erinnert mich so sehr an Dich!

Deine Gaby








Franz Bergbold
* 12.06.1942
+ 16.04.2005
seit 1986 in Melanchthonkantorei
Tenor