Thema: es tut so weh
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Alt 19.10.2002, 15:25
Gast
 
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Standard es tut so weh

Hallo Ihr Lieben alle,
jetzt habe ich Zeit gefunden, um mal wieder im Forum zu lesen. Ich danke Euch von ganzem Herzen für Eure lieben und tröstenden Worte und auch für die Buchempfehlungen. Ich werde mich gleich auf die Suche nach den Büchern machen.
Bei meiner Mutter haben die Ärzte wenigstens zugegeben, daß sie die Milz bei der Op verletzt haben. Meine Mutter war in einem ganz normalen Krankenhaus hier bei uns in der Nähe. Mein Vater war in einer Speziallungenklinik in Berlin. Dort haben sie versucht alles zu vertuschen. Sie haben uns mehr als eine Woche nur verarscht. Entschuldigt den Ausdruck! Eine Woche lag er hirntod da, und die haben uns immer noch Hoffnung gemacht. Jeder Arzt hat uns jeden Tag was anderes erzählt.Dann haben sie ihn zum Sterben in ein anderes Krankenhaus verlegt. Diese Ärzte in dem Krankenhaus waren auch der Meinung, daß Fehler unterlaufen sind, daß der Verlegebericht Widersprüche aufweist und haben Staatsanwaltschaft und Gerichtsmedizin eingeschaltet. Aber es hat nichts gebracht. Ich habe alles versucht, daß der diensthabende Arzt zur Verantwortung gezogen wird, habe unsere Beobachtungen schriftlich an die Staatsanwaltschaft und Kripo geschickt, aber ohne Erfolg.Ich mußte mich geschlagen geben. Man konnte nichts mehr beweisen. Das ist eigentlich das Nächste, was mich sehr belastet.

Meiner Mutter geht es eigentlich ganz gut. Morgen fahren meine Tochter und ich sie besuchen.So wie es aussieht war es bei meiner Mutter noch rechtzeitig. Auch bei meinem Vater war es ja noch ein relativ frühes Stadium, Lymphknoten waren ja auch noch nicht befallen und auch nirgendwo anders hat man etwas gefunden. Also er könnte durchaus noch leben.
So richtig habe ich immer noch nicht begriffen, was da passiert ist und das ich ihn nie wieder sehen werde. Jetzt kommen bald die Tage an denen es ein Jahr her ist, wo wir das letzte mal mit ihm gesprochen haben und spazieren gegangen sind und dann wo wir täglich an seinem Bett gestanden und ihm von zu Hause erzählt haben, er aber gar nichts mehr mitbekommen hat. Vor diesen Tagen habe ich jetzt schon Angst. Immer wieder gehen mir die Bilder durch den Kopf.Aber es wird Euch nicht anders gehen, denke ich mal.
Es ist so unbegreiflich was das Laben mit sich bringt und was man alles durchmachen muß.

Ich wünsche Euch alles Gute und freue mich jetzt schon wieder von euch lesen zu können.
Bis dahin liebe Grüße

von Petra
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