Thema: Cup-Syndrom
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 01.04.2005, 22:16
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Cup-Syndrom

Hallo Ihr Lieben, liebe Sibylle,
ich weiß nicht was ich Dir wünschen soll. Auf der einen Seite ist es furchtbar schwer einen geliebten Menschen zu verlieren, auf der anderen Seite hat sie und somit auch ihr dieses furchtbare Leiden überstanden und ich weiß wie unendlich viel Kraft es kostet, die Tage und Wochen mit einem solchen Schwerkranken zu verbringen. Dieses unvorstellbare Leid geht voll an die Substanz. Sie wird weiter bei Euch und auch in Euch sein. Durch das Reading mit meinem Jenseits-Medium konnte ich Kontakt mit meinem vor 10 Jahren verstorbenen Vater aufnehmen und das hat mir so sehr geholfen und ich weiß auch, wenn mein Mann gehen muss, wird es für ihn eine totale Erlösung sein, denn im Moment vegetiert er auch nur noch in den Tag hinein und zeigt immer wieder mal starke psychische Veränderungen.
Er ist seit heute wieder zu Hause, er hat sich im KH wund gelegen, sieht aus wie ein ausgehungerter Biafra-Mann, aber sein Kampfgeist ist ungebrochen. Er liegt auch im Pflegebett bei uns im Wohnzimmer, das Sauerstoffgerät nimmt er 16 Std. da das Hämoglobin immer wieder mal abrutscht durch die Metas und er dann größere Atemprobleme bekommt. Zwischendurch bekommt er Bluttransfusionen. Diese große Schwäche ist halt unser Problem, er kann zeitweise gar nicht mal allein essen und wir füttern ihn reihum.
Du hast recht liebe Sibylle, es ist die Familie die einen trägt in diesen schweren Stunden und Gnade Gott dem, der ein ähnliches Schicksal hat und allein ist und davon gibt es weiß Gott mehr als wir denken (O-Ton Krankenschwester) und es ist keiner da, der die Hand hält und übers Haar streicht, massiert und liebe Dinge ins Ohr flüstert.
Der Arzt sagte heute zu meinem Mann bei seiner Entlassung. Sie sind ein unglaublich zäher Mensch, sie überraschen uns immer wieder aufs Neue. Und ich sage Euch, er macht Pläne für den Sommer und ab Montag kommt jeden Tag der Physiotherapeut, er will wieder laufen. Einen großen Vorteil hat er anderen schwer Krebskranken gegenüber, Er ist absolut schmerzfrei, nur total schwach, aber wir versuchen ihn aufzupäppeln. Dieses MRSA-Bakterium hat uns voll zurückgeworfen, aber er hat überlebt, 41,2 Fieber. Wir kämpfen gemeinsam weiter so lange es geht.
@ Bärbel : Vielen Dank für den Tipp mit der Matratze, er bekommt sie am Montag geliefert, sein Steißbein ist ganz wund vom vielen Liegen und jetzt creme ich ihn jeden Tag fest ein.
Liebe Grüße
Eva-Maria
Mit Zitat antworten