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Alt 23.03.2005, 12:00
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Standard Protektive Wirkung von Östrogen

...wenn die protektive Wirkung des Östrogens fehlt...

Hysterektomie als Herzinfarktrisiko?

HYATTSVILLE/MARYLAND. Frauen, die sich einer Hysterektomie unterzogen haben, erkranken später zu einem Viertel häufiger an einem Herzinfarkt. Dies zeigt die jüngste Auswertung der Women's Health Initiative (WHI) Observational Study in Circulation (2005: doi 10.1161/01.CIR.0000159344.21672.FD).

Noch vor wenigen Jahren wäre dieses Ergebnis einer Beobachtungsstudie wohl als ein weiterer Beleg für die protektive Wirkung von Östrogenen gedeutet worden. Bei vielen Hysterektomien wird begleitend eine Oophorektomie durchgeführt. Die Entfernung der Eierstöcke führt zum weitgehenden Ausfall der Östrogen-Produktion. Dies wiederum könnte erklären, warum bei den hysterektomierten Frauen das Herzinfarktrisiko um 26 Prozent erhöht war, wie Barbara Howard vom MedStar Research Institute in Hyattsville, Maryland, mitteilt.

Die große Fallzahl der Studie, an der sich 89 914 Frauen beteiligen, machte es jedoch möglich, nach anderen Erklärungen zu suchen. Tatsächlich scheint es so zu sein, dass Frauen, bei denen eine Hysterektomie durchgeführt wird, bereits vorher über ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko verfügen. Dieses kardiovaskuläre Risiko erklärt auch, wie die Gruppe um Howard schreibt, das (damit nur scheinbar) erhöhte kardiovaskuläre Risiko.

Der interessante Aspekt der Studie ist vielleicht, dass viele Frauen, die sich einer Hysterektomie unterziehen, häufiger einen erhöhten Blutdruck oder einen erhöhten Cholesterinwert haben. Sie sind häufiger Diabetiker, weniger gut ausgebildet und weisen auch oft einen Bewegungsmangel auf. Wieso bei diesen Frauen häufiger die Indikation zu einer Hysterektomie gestellt wird, ist unklar. Ebenso schwer verständlich bleibt, warum der Eingriff überproportional oft bei Frauen aus ethnischen Minderheiten durchgeführt wird./rme
Quelle: Ärzteblatt.de
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