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Alt 19.03.2005, 13:26
Gast
 
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Standard Auf wiedersehen Papi

Lieber Papi,
heute ist wieder ein sehr schwerer Tag für mich. Weine schon seit dem ich aufgestanden bin. Sehe Dich immer vor mir, wie Du mir im KH das letzte Mal mit Tränen in den Augen nachgewunken hat. Es tut so unendlich weh. Ich weiß nicht, ob ich diesen Schmerz noch lange ertragen kann. Überall holen mich die Bilder von Dir ein und brennen sich in meinem Herzen schmerzhaft fest. Ich ziehe mich immer mehr zurück und mag gar nicht mehr unter Menschen gehen. Ach Papi, wenn ich doch nur wüßte, dass wir uns irgendwann mal wiedersehen. Ich wollte Dir doch noch soviel sagen. Immer wieder frage ich mich, ob Du hiergeblieben wärst, wenn ich bei Dir gewesen wäre. Warum hat Ma nur das Telefon unten gelassen, so dass wir es nicht hören konnten. Ich hatte mir geschworen Dich niemals alleine zu lassen. Nicht einmal diesen Schwur konnte ich halten. Es tut mir so leid, dass ich Dich alleine gelassen habe. Ich hoffe, dass Du mir das irgendwann verzeihen kannst. Ich wußte nicht, dass sie das Telefon nicht mitnimmt. Frage mich immer, ob die Ärztin, die nach der ersten OP sagte, dass nochmal nachoperiert werden mußte, nicht Recht hatte. Warum nur, hast Du keine Zweitmeinung eingeholt. Vielleicht wärest Du dann heute noch bei mir, denn das Rezidiv ist ja an der Narbe entstanden. Viele Warum....aber keine Antwort darauf....
Es regnet. Vielleicht weinst Du mit mir.

Ich liebe und vermisse Dich
Deine Tochter
Marion
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