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Alt 17.03.2005, 00:44
Gast
 
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Standard Non-Hodgkins? Bronchialkarzinom?

Hallo Anette,

ich kann Dich so gut verstehen, denn Deine Situration ähnelt genau der, in der ich mich befinde. Nur mit dem Unterschied, daß ich von vornherein die Absprache mit meiner Muter getroffen habe, daß ich mich um diese diese Arztfragen kümmern werden. Das heißt auch bei dem Besprechungstermin mit dem Arzt und meinen Eltern hat man Ihnen nicht die Wahrheit gesagt. Und zwar aus dem Grund, dasder Hausarzt meine Eltern genaukennt und weiß, daß diese damit nicht umgehen können. Sie sollen lieber die restliche Zeit glücklich miteinander verleben. Ich sitze also in der Zwickmühle. Ich weiß, was demnächst passieren wird und kann aber mit meinen Eltern nicht drüber reden. Irgendwann wird aber die Zeit kommen, daß sie selber Zweifel bekommen. Spätestens dann, wenn trotz Chemo die erwartete Besserung nicht eintreten wird. Es ist schwer die Belastung auf sichzu nehmen, daßkann ichDir sagen. Aber ich tue es für meine Eltern, weil ich sie einfachso sehr liebe und möchte, daß sie die verbleibende Zeit miteinander unbeschwert genießen können. Ich hatte die Wahl: ich sage es meiner Mutter, die evt. aber sagen wird: "Hättest Du mir das bloß nicht gessagt!" Wenn Sie später erfahrenwird, daß ich es von Anfang an wußte und mich so verstellt habe wird sie sagen:"Hättest Du mir das bloß gesagt, hätte ich die Zeit anders mit ihm verbracht." Wie ich es auch drehe und wende, ich werde immer die dumme sein. Es ist mir egal, ob ich jetzt darunter leiden muß, denn ich weiß, das ihre verbleibenden Tage dadurch unbeschwerter sind, als wenn sie von dem bevorstehenden Ende wüßten. Ich versuche mit Lügen meine Mutter dazu zu bringen weniger zu arbeiten, damit sie nicht am Ende vollkommen erledigt ist, sie arbeitet normalerweise von 4 oder 5 Uhr morgens bis 15 oder 16 Uhr nachmittags. Ich versuche im Moment noch alles auf die Chemo zu schieben. Sie denken es wird alles wieder ok. Ich denke die Arbeit ist für den Partner in Maßen auch wichtig, man muß sich auch ablenken, sonst wird man wahrscheinlichwahnsinnig. Ich selbst weiß im moment gar nicht wie ich mit dieser Gewißheit leben soll, desahalb: wundert Euch nicht über meine Schreibfeehler! Ichhabe habe von meiner Nachbarin, die in der Alten- und Krankenpflege arbeitet Rescue-Tropßen und ein Medikament zum schlafenbekommen, da sie weiß, daß ich sonst demnächsteinen Zusammenbruch erleiden würde.Die fangen langsam an zu wirken.
Ich tue dies allesfür meine Eltern, auch wenn ich dadurch mehr leiden muß. Ich mag gar ncith an den morgigen Tag denken. Ich habe selber ein Geschäft, habe keine Angestellten. Dadurch habe ich keine andere Wahl und muß morgen arbeiten gehen, auchwenn ich zwischendurch meine Weinkrämpfe bekomme. Aber ich glaube ohne diese Ablenkung bei der Arbeit würde ich wahnsinnig werden.

Ich vertrete mittlerweile die Meinung, daß wenn man sichstark genug fühlt sollte man seinen Eltern die eigentlichen Arzterklärungen abnehmen, da diese die Wahrheit eigentlich gar nicht hören wollen. Aber mach Dich darauf gefasst, daß Du immer der Buhmann sein willst und es in den nächsten Monaten sehr schwer haben wirst. Ich denke dasich dazu stark genug sein werde, auch wenn ich mich in einem totalen Tief befinde. Man wird immer zwischen einem Hoch (daswird schon werden, es gibt noch Hoffnung) und einem Tief ( allesist verloren, ich kann nicht mehr)pendeln, bei mir wechselt es noch alle 5 Minuten. Man muß den Punkt erreichen, alles zu akeptieren und erkennen, das die rstliche Zeit die wichtigste Deines Lebens werden wird. Ich kämpfe trotzdem weiter! Ich gebe die Hoffnung nicht auf und hoffe noch auf ein Wunder. Und dasist auchgut so, denn ohne Hoffnung könnte ich mich gleich erschießen.

Alles Liebe
Gaby
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