Thema: Metastasen
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #162  
Alt 02.10.2002, 08:46
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Metastasen

Liebe AngelinkaM,

mach' Dich wegen des erhöhten Tumormarkerwertes nicht verrückt. Inzwischen ist bei anderen Markern, z.B. für Brustkrebs bekannt, daß diese Werte oft nicht und auch nur in bestimmten Fällen aussagekräftig sind. Deswegen nehmen die Ärzte sie seit einigen Jahren garnicht mehr so häufig ab, weil man damit nur die Patienten verunsichert und psychisch belastet. Es hat dadurch schon viele hefitge Diskussionen zwischen mündigen Patietinnen und Ärzten gegeben, die aber zu nichts al zu Streß geführt hat. Denn theoretisch fordert man als Patientin dann natürlich eine Reihe von weiteren Untersuchungne heraus, bei denen dann oft nichts herausfgefunden wurde und oft wurde auch 'prophylaktisch' eine Chemo gemacht, die nicht nur ins Leere ging, sondern das Immunsystem unnötig geschädigt hat.
Seit meiner eigenen MM-Diagnose (vor 11 Jahren) beobachte ich die therapeutischen Entwicklungen auf dem Markt der Melanombehandlung (um für den Fall eines Rückfalls gewappnet zu sein) und muß leider sagen, daß die Schulmedizin seit dem immer noch keine wirksame Therapie gefunden hat. Mit Chemotherapie versucht man es erst, wenn Fernmetastasen, d.h. Met. in den Organen aufgetaucht sind. Es hat vorher keinen Effekt. Als ich damals diese Erkenntnis hatte, habe ich beschlossen, nicht erst auf schlechteres Befinden zu warten, sondern bei gutem Gesundheitszustand immer auf mein Immunsystem und mein Wohlbefinden zu achten und habe verschiedenes dafür getan. Die Schulmedizin bietet da leider nichts an, ich habe deshalb mit einem Heilpraktiker verschiedenes gemacht. Wissenschaftlich läßt sich die Ursache des Erfolges meines Gesundheitszustandes nicht nachweisen - ist mir nicht wichtig - ich lebe. Ich will damit jetzt nicht gegen Schulmedizin und für ausschließlich andere Therapierichtung sprechen. Aber man muß eben genau gucken, was gerade machbar ist.
Mir ist bekannt, daß aus verschiedenen Gründen nach etlichen Jahren der Primärdiagnose die Kontrolle des Tumormarkers nicht mehr sinnvoll ist - bei mir wurde er übrigens noch nie kontrolliert, weil die Existenz eines MM-Markers bis heute in Wirklichkeit fraglich ist und eben auch die Frage ist: was tun, wenn der Wert variiert.
Die Behandlungsmodalitäten des MM sind problematisch, deshalb kann ich jedem Betroffenen nur raten, sich mit seiner Situation auseinanderzusetzen und - auch bei gutem Befindlichkeits- und Gesundheitszustand - das eigenen Immunsystem zu unterstützen - immer. Warum tun eigentlich alle Betroffenen nach abgeschlosssener Behandlung gerne so, als wäre nichts gewesen und wenn es dann wieder knallt (und damit im Grunde zu spät ist) werden plötzlich alle aktiv und wundern sich, daß dann auch begleitende (d.h. Immunsystem unterstützende und nicht: 'alternative') Methoden nicht mehr helfen. Wie denn auch, die Begleittherapien sind doch auch keine Wundermittel.
AngelikaM, wenn Dich diese Wertschwankung beunruhigt, stell' ganz konkrete Fragen diesbezüglich an Deinen Arzt - auf konkrete Fragen gibt's, wenn der Arzt ehrlich ist, u.U. auch konkrete, d.h. sind manchmal brutale Antworten. Dir geht es doch körperlich offensichtlich jetzt gut - aber Du hast noch nicht gelernt, mit der Krebsbetroffenheit umzugehen. Manchmal ist Unterstützung durch eine Psychologin oder eine Krebsberatungsstelle ganz hilfreich, um mehr Vertrauen in sich und seine Gesundheit zu haben und zu lernen, mehr für sich zu sorgen. Versuche rauszufinden, wie Du es schaffen kannst, mehr an's 'leben' als an einen nicht bekannten Befund zu denken. Wenn seit 1998 bisher nichts passiert ist, hast Du allen Grund, Dich auf das Leben und nicht auf einen nicht bekannten Befund zu konzentrieren.
Soweit erstmal liebe Grüße von Birgit
Mit Zitat antworten