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Alt 20.09.2002, 23:26
Gast
 
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

Hallo Brigitte,

deine postings sind ja irgendwie cool. Krass cool sozusagen. ;-)

>>"Herrjeh, hier herrschen ja ganz schnelle Missverständnisse! Aber das liegt wohl schon ein bisschen an Deiner Fragestellung, Lillebror, denn hättest Du mit einem einfachen Satz gefragt:
"Was empfinden Krebsbetroffene, wenn sie auf den Seiten der Hinterbliebenen nachlesen?", ... wäre das Ganze vielleicht ein bisschen einfacher gewesen.<<


Na, dann kuck dir mal ganz genau den allerersten Satz meines Ausgangsbeitrags an. Genau DAS steht da nämlich. Oder wolltest du sagen, ich hätte mir alle weiteren Erläuterungen sparen sollen ? (Vermutlich hättest du damit sogar recht.)

>>Deine Meinung, dass der Tod NICHT zum Leben gehört, hat mich zwar - ehrlich gesagt - jetzt auch ein bisschen irritiert. Ist das DEINE Philosophie?<<

Es ist zwar etwas mühsam mich zu beherrschen, aber ich hab mich eh schon genug über mich geärgert, dass ich in einer kurzen Schlussbemerkung etwas zu dieser "T'd-gehört-zum-Leben" -Phrase gesagt hatte. Leider hat vielleicht genau diese Bemerkung dazu geführt, dass die Diskussion voll vom Thema weg lief. Und dafür ist mir die eigentliche Frage wirklich zu wichtig. Tut mir irgendwie fast leid drauf zu verzichten, mit dir wäre es vielleicht sogar interessant gewesen. Und weil mir gerade zu diesem deinem Beitrag 20 Seiten Text einfallen würden. Aber genau *deshalb* lass ich es besser.

Du schreibst :
>>Es gibt kein "ob" und "warum nicht" oder "wie", Lillebror, ich denke, da können mir andere Betroffene bestimmt zustimmen.
Und ob ich Angst dabei habe, wenn ich diese Zeilen dort lese? Nein. Als Krebsbetroffene bin ich schon zu FEST mit dem Tod konfrontiert. Der "Mörder" sitzt auf meiner Schulter. Für den Rest meines Lebens. Ich kann somit sämtliche Themen nachlesen, die mich oder den Tod "betreffen". Das Bedürfnis ist sogar eher da, als früher. Intensiver jedenfalls. Und wenn mir danach ist, dann kann ich auch in AIDS-Foren gehen und DORT nachlesen. Ich kann nur gewinnen. Egal, was ich lese. Was Quatsch ist, sondere ich eben aus. Was solls', wir sind hier im Netz! Da ist alles offen. - Stimmt's?<<

Wie lang hattest du deine Diagnose, bis du auf *diesen* persönlichen Stand gekommen bist, den ich ja durchaus bewundernswert finde ?

>>Du kennst das bestimmt: Wenn Du ein schwieriges Problem hast, dann beschäftigst Du Dich nämlich auch viel intensiver mit diesem Problem. Vielleicht verschlingst Du sogar haufenweise Bücher darüber. Wählst Du dann aber nur jene Bücher aus, die ein Happyend haben? - Oder willst Du ALLES wissen?<<

Natürlich ALLES. Um für jede Eventualität gewappnet zu sein, um ihr zu begegnen und sie bewältigen zu können. Das hat aber nichts mit unserem Thema zu tun. Der T'd ist nicht zu bewältigen für die, die er betrifft. Denn *bewältigen* kann man nur *innerhalb* des Lebens. Das ist nicht meine persönliche "Meinung", sondern *per Definition* so.
Ausser man glaubt an ein "Leben-nach-dem-T'd". Doch das ist Spekulation und rechtfertigt somit nicht, auf dieser Grundlage von "realistisch" zu reden, wie das hier viele tun. Und ist im übrigen auch nichts anderes, als ihn zu leugnen.

>>Nun, es gibt den einen, simplen Weg, indem Du nur alle Bücher mit den Happyends liest. <<

Sagen wir, um bei deinem Vergleich zu bleiben : ich lese nur Bücher, die nicht im *Nichts* enden. Das ist wohl nicht ganz das Gleiche.

Lillebror
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