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Alt 20.09.2002, 09:03
Gast
 
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

Hallo Zusammen,

auch ich bin keine Betroffene, sondern habe jemanden verloren. Zu der Zeit, als meine Mutter noch lebte, habe ich das Hinterbliebenen-Forum gar nicht wirklich wahrgenommen und wäre nie auf die Idee gekommen, es anzuklicken. Es war für mich sehr weit weg, weil ich bis zum Schluß voller Hoffnung war.
Wir Angehörigen haben nie angefangen vom Tod zu sprechen, wenn jemand anfing dann meine Mutter.
Bis zu dem Zeitpunkt, an dem meine Mutter starb, haben wir Angehörigen uns mit dem Thema Tod nicht auseinandersetzen wollen, weil meine Mutter als Betroffene oberste Priorität hatte.
Aber was war nach ihrem Tod? Wir waren völlig unvorbereitet, standen alle in der 2. Reihe, weil meine Mutter bisher in der 1. stand. Jetzt war sie tot und wir waren auf einmal die Betroffenen, betroffen von ihrem Tod und nicht fähig, in die 1. Reihe zu wechseln, um all den Schmerz und die Trauer zu begreifen, anzunehmen und daran zu arbeiten.

Was ich eigentlich damit sagen will: Angehörige/Hinterbliebene sind doch auch betroffen, nicht vom Krebs direkt, aber von der Trauer und dem Schmerz.

Wir, die Hinterbliebenen, sollten uns nicht verstecken müssen!

Liebe Grüße,

Anja
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