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Alt 12.09.2002, 08:47
Gast
 
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Standard reaktive Depression

Hallo zusammen,
irgendwie stört es mich, dass jeder Psychopharmaka mit einem "Glücklichmacher" in Verbindung bringt.
Natürlich geht es nicht darum, für die anderen fröhlich lachend durch die Welt zu gehen und selbstverständlich soll und muss man sich mit seinen Problemen auseinandersetzen. Dies soll doch auch gar nicht verhindert werden.
Ich kann hier natürlich nur von mir sprechen und ich musste mich in der Zeit meiner Depressionen von Seiten kennenlernen, die ich nie für möglich gehalten habe. Ich hatte zum Teil richtiggehende Angst vor mir selbst und meinen Gedanken. Wie gesagt, auch der Gedanke an Selbstmord war da. Und dabei haben sich meine Gedanken nicht nur um das Thema Krebs gedreht. Eigentlich hatte ich oft das Gefühl, nicht ich kontrolliere meine Gedanken, sondern meine Gedanken und Gefühle beherrschen mich. Und in solcher Situation kann man sich nicht mit sich auseinandersetzen !!
Jetzt mit den Tabletten, die ich ja auch nur eine begrenzte Zeit nehmen werde, bin ich keineswegs fröhlich und lustig. Ich bin einfach nur "normal", dass heißt genauso, wie ich auch vor der OP war. Trotzdem spüre ich Trauer und auch Angst und Überforderung. Aber nicht mehr so, dass es mich ins Bodenlose reisst.Und dafür bin ich dankbar und will hier nur Mut machen, dass man sich den Weg, mit der Kranheit leben zu lernen, erleichtert.
Liebe Grüße aus Berlin von Petra
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