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Alt 10.12.2004, 09:16
Gast
 
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Standard Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Liebe Chantalle,

erst einmal tut es mir leid, dass du auch in diese Situation geraten bist. Und es ist wirlich sehr schwer zu helfen, wenn der Betroffene sich nicht helfen lassen will. Aber vielleicht bist du deiner Mutter trotzdem eine große Hilfe, ohne selber das Gefühl zu haben. Sei einfach weiter für sie da, vielleicht ist das genau das, was sie im Augenblick braucht. Und vielleicht kommt der Tag, an dem sie über alles reden möchte. Vielleicht kannst du mal versuchen, mit deinem Vater alleine zu sprechen.

Ihr müsst euch Zeit geben. Kann mich erinnern, dass die ersten 3 Monate für uns die schlimmsten waren. Die nächsten 3 Monate waren schon etwas "leichter" und irgendwann kommt der Tag, wo man die Situation angenommen hat und wie auch immer, irgendwie schafft man das. Ihr steht noch ganz am Anfang. Ihr müsst das erst einmal verdauen und jeder musss sich eine Einstellung schaffen um das durchzustehen.

Ich hoffe, dass deine Eltern mit der Zeit etwas offener damit umgehen können und auch du dich nicht mehr so alleine fühlst. Schreib dir hier alles von der Seele, es ist immer jemand da, der ein Ohr für dich hat. Lass deine Ängste - aber auch deine Hoffnungen - raus. Das hilft nicht wirklich, aber es erleichtert und man fühlt sich nicht so allein.

Und denke immer daran, dass Prognosen aus Statistiken heraus entstehen. Was wirklich passiert und vor allem, wann es passiert, weiß niemand. Geh vom besten und nicht vom schlimmsten Fall aus, dann könnt ihr die Zeit sinnvoller nutzen.

Alles Gute für dich und deine Familie von Monika
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