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Alt 03.12.2004, 15:12
Gast
 
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Standard Behandlungsfehler?

Danke für die tollen Reakteionen erstmal.

Vielleicht habe ich es undeutlich/unvollständig geschildert:

Meine Mutter war bei einem Frauenarzt mit einer eigenen Praxis in Behandlung.
Der erkannte auf den Mammographiebilder, die er jetzt erstmal nicht rausrücken
will, zwar einen Knoten, der aber "wohl nicht bösartig" sei (nicht O-Ton, aber
sinngemäß). Er verschrieb Progestogel, weil er sagte, dieser Knoten sei wohl
hormonbedingt noch von der Unterleib-OP und ließ -momentan allem Anschein nach-
eine weitere Untersuchung/Beobachtung TROTZ seines Wissens über die BK-Erkrankung
ihrer Mutter aus.
So, einige Zeit (~2 Wochen) danach ist sie dann zu einem anderen Arzt, weil sie
misstrauisch geworden war. Der schlug Alarm, also kam sie zur Biopsie ins KKH.
Das war jetzt grob einen Monat nach dem Besuch bei dem ersten Arzt, mittlerweile
war der tumor jetzt frauenfaust-groß.

Im Krankenhaus kam jetzt der Befund BK, und dann verlief alles so, wie ich es ja
schon geschildert hatte. Erst nach über einem Jahr verschlechterte es sich so
plötzlich und abrupt, dass sie es einfach nichtmehr schaffte.

Unser Vorgehen ist jetzt zu allererst: Rat von einer Anwältin für Arztrecht (auch
die einzige in 50km Entfernung) einholen. Das ist mittlerweile geschehen, und sie
sieht dich Chancen nicht unmöglich. Und momentan wird eben ein Gutachten ange-
fertigt. Zumindest sobald der erste Arzt die Bilder rausgibt.
Wenn dieses Gutachten kommt, wird ein (weiterer!) außergerichtlicher Versuch mit
der Versicherung des Arztes (um die sich momentan das ganze dreht) versucht.
Kommt dies zu keinem Ergebnisse und stehen die Chancen einer Klage nicht allzu
schlecht, entscheiden wir einen Gang vor Gericht.

Ich bin nicht umsonst auf dem Gymnasium, ich weiß, was ich für Rechte hab.
Und mir steht der Weg bis zum BVerfG offen. Nicht dass ich hier in die Sterne
greifen will, aber ich lebe nicht umsonst in einem Rechtsstaat, in dem Ungerechtigkeiten nicht einfach toleriert werden dürfen.

Und das Ziel, dass hinter dem ganzen Schlamassel steckt, ist Frauen vor dieser
Krankheit und vor allem von diesem Arzt zu bewahren. Es ist ja nicht nur dieser
unser Fall, der "von diesem Arzt" ausgelöst wurde. Unter der Hand wird bei den
Ärzten sogar im KKH getuschelt, das dieser Arzt "sehr nachlässig sei" - obwohl
eben eine Krähe der anderen kein Auge aushakt.

Danke, das ihr mich darauf vorbereitet, was auf mich/uns zukommen mag, aber dieses
Risiko kann ich akzeptieren.

Norma: Das diese Unterleibs-OP quasi nutzlos war, kam erst später ans Tageslicht,
aber ich kann dir die näheren Umstände auch nicht sagen!

Monika: Das mit dem Radiologischen Insitut ist eine Sache! Da mach ich mich mal,
kundig.

Emilia: Ich teile meine Energien schon so gut ein wie ich kann Hoffe ich
zumindest.

Also, vielen Dank schonmal!

Claudius
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