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Alt 23.11.2004, 15:37
Gast
 
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Standard Für meine Mum...

nun weiß ich wie weh es tut,
wie schmerzlich es ist...
du bist gegangen...

nun kann ich sagen wie es sich anfühlt,
das zerrissene herz!
es schmerzt, es blutet, es hört nicht auf
zu weinen, tausend tränen fließen...

sie fließen entgegen meines lebens,
sie tun weh..
jede einzelne brennt in meiner seele.
wir wollten es nicht wahrhaben,
ich glaubte nicht daran dich zu verlieren.

ich hatte so viel angst davor,
angst vor deinem tod.
nun ist es geschehn.
leere erfüllt mein leben, kann nicht nach mehr streben.

es ist 4 monate her,
doch es kommt mir vor als ob es gestern war.
ich spüre immer noch diese hilflosigkeit,
meine ratlosigkeit...
ich erinner mich an den letzten blick bevor ich den raum verliess...

ich kann diese bilder nicht vergessen...
diese schrecklichen bilder...
was ist das nur für eine krankheit??

ich habe nicht die kraft deinen tod zu verarbeiten..
ich schreibe, versuche meine gedanken zu verstehen.
immer wenn ich versuche ein wort darüber zu verlieren fange ich an zu weinen...

tief in mir drin ist er...der schmerz.
kaum jemand begreift was es für wunden hinterlassen hat, wunden die niemals verheilen, narben werden bleiben...

ohne dich ist unser leben so leer,
niemand kann mich trösten...

es ist unmöglich aus dieser trauer zu entfliehen...jede minute fehlst du..alles erinnert an dich..

...und trotzdem ist da ein funke hoffnung...
...hoffnung dich wieder zu sehen...
...sie lässt mich leben..

...du bist gegangen...

...ich kann es noch immer nicht fassen...

ich kann nicht glauben was geschehen ist, ich kann nicht fassen das alles um mich rum normal weiterläuft, ich stehe auf der stelle...und komme nur schrittweise voran.

ich mache mir vorwürfe nicht genug getan zu haben...nicht genug gesagt zu haben...doch ändern kann ich es nicht mehr.

unser leben steht kopf...es scheint die sonne, doch sie wärmt nicht...ich schaue
durch den raum, suche dich...finde dich nicht.

ich rede jeden tag mit dir, doch hörst du mich?

ich wünschte du wärst bei mir...bist du?

...mama...meine mama...du liebliche person..
nie wird es jemals wieder so wie früher...
weihnachten steht vor der tür, papas 48 geburtstag...wie sollen wir das überstehen ohne dich?

wir haben weihnachten immer so gefeiert, wir haben zusammen den baum geschmückt, sind zusammen losgefahren um weihnachtsschuck zu kaufen...haben heiligabend zu dritt den abend verbracht...es war schon immer schmerzlich nachdem evi und vor 2 jahren dann auch oma gestorben sind...jetzt ist es einfach nicht mehr auszuhalten und papa und ich haben beschlossen weihnachten ausfallen zu lassen...ich werde nicht schmücken...am liebsten die tage verschlafen.

..erinnerst du dich an letztes jahr? wir sind zusammen los um einen tannenbaum zu kaufen, einen für mich und marco, einen für euch.
wir wollten das als tradition einführen jedes jahr zusammen den baum kaufen, jetzt wo ich von zuhause ausgezogen bin. einmal nur konnten wir das zusammen machen...jetzt ist alles anders...du bist nicht mehr bei uns.

wie soll man das begreifen? wie soll man damit leben? wie soll man den kopf oben halten bei den tatsachen?

ich hoffe so sehr für dich, das du bei deiner geliebten schwester evi und bei oma bist. ihr
habt einiges nachzuholen! ich wünsche es dir mama!

ich hoffe ich sehe euch wieder, doch das weisst nur du! wenn mein tag gekommen ist, wann auch immer...ist es mein grösster wunsch dich in meine arme zu schliessen und endlich die gewissheit zu haben das nach dem tod was kommt...ich hoffe es so sehr...

ich liebe dich mama, mehr als worte sagen können! ich denke gerade an den letzten bussi den du mir gegeben hast...im cafe im kkh...
du hast den anschein gemacht als wäre nichts, und du wüsstest nicht was passiert...du warst verwirrt...hast durch den raum gestarrt...alle saßen am tisch, keiner traute sich was zu sagen..ich saß neben dir und brachte kaum ein wort raus..wir waren alle da weil wir wussten es wird nicht mehr lange dauern...du hast hohe dosen morphium bekommen und warst teilweise nicht anwesend...doch dann drehst du dich zu mir, lächelst, spitzt die lippen und ich gebe dir einen bussi...

...dann haben wir dich wieder auf zimmer gebracht, du hast die ganze zeit gesagt "nicht weinen, nicht weinen" und hast mir dabei direkt in die augen geschaut, meine hand gehalten und immer wieder "nicht weinen gesagt" ... dabei warst du so ruhig...keine träne..das lag an den medikamenten.

ich habe dich angeschaut, dich in den arm genommen...und bin aus dem raum...das war das letzte mal das du mir in die augen geschaut hast. am tag danach konnte ich deinen blick nicht mehr finden...du warst so verändert...so hilflos...du hast geweint..wusstest du was passiert?

ich kann nicht glauben was ich schreibe...es geht doch um dich...meine mama...es ist nicht zu begreifen...

wir vermissen dich so sehr...so sehr...
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