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Alt 20.11.2004, 20:34
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Standard Brauche nochmal Euren Rat - Fibroadenom?!

Hallo Sabine,
bin heute auf Deine Geschichte im Forum geraten.Im Forum sehe ich mich um, da ich vor 3 Jahren ein Analkarzinom hatte und dies, sagen wir mal im Anfangsstadium T1-T2 behandelt wurde.Ich weiß zu gut was Angst vor Krebs und seinen Behandlungen bedeutet.Ich möchte dir aber nichts von dieser Krebsart erzählen, sondern die des Fibroadenoms.
Adenome sind gutartige Geschwülste.Vor 10 Jahren also 1994, ich war damals 34 Jahre alt und immer alle 2 Jahre seit meinem 28. Lebensjahr bei der Mammographie wegen dichtem Drüsengewebe.Mein erfahrener Radiologe entdeckte eine Geschwulst von ca. 2,5cm auf 1,8cm.Laut der Bilder meinte er es handle sich um ein Fibroadenom und ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen.Die Geschwulst befand sich in der rechten unteren Brust.Ich konnte damals nichts tasten.Der Radiologe meinte es bedarf einer Kontrolluntersuchung nach 6 Monaten, also im Mai 1995, da Fibroadenome wachsen können.Im Mai wurde nachkontrolliert und das Adenom war seiner Ansicht nach nicht gewachsen.Ich buchte mir damals einen Maledivenurlaub zum 2.Sept.95.Anfang August, es war damals ziemlich heiß, lag ich nachmittags zeitungslesend auf dem Sofa und hatte die linke Hand auf meiner rechten Brust liegen.Ich erschrak fürchterlich als ich die Beule in meiner Brust im liegen spüren konnte, das waren mit Sicherheit keine 2,5 cm auf ca.1,8 cm. Es fühlte sich riesig an!ich versuchte mit den Fingern zu messen wie groß das Ding in meiner Brust war und mir stockte fast der Atem.Es war damals 17 Uhr und ich wollte sofort zum Radiologen für eine erneute Untersuchung. Ich rief an und bekam einen Termin am nächsten Tag in der Frühe. Die Nacht verbrachte ich mehr wach als sonstiges.Ich konnte das Adenom in meiner Brust wie eine Murmel etwas umherschieben und wußte garnicht daß dies ein gutes Zeichen war.Am folgenden Tag wurde nochmals ein Ultraschall und eine Mammographie gemacht und siehe da, es war tatsächlich gewachsen.3,8 cm auf ca.2,6 cm.Mein nächster Weg war zum Gyn und eine Überweisung zu holen fürs KH, denn weil der Knoten wuchs ist es besser ihn zu entfernen.Ebenfalls wurde bei der Mammographie nun auch ein kleiner Knoten von knapp 1 cm entdeckt der bei der ersten Feststellung noch garnicht sichtbar war, ebenfalls in der rechten Brust nur an der oberen Hälfte.1990 war meine Mutter im KH wegen einer gutartigen Veränderung und somit wollte ich den netten Arzt meiner Mutter wegen meines Befundes und nachfolgender OP befragen.An diesem tag kam so ziemlich alles zusammen denn es war zufällig Mittwochnachmittag und der Gyn hattte ja zu.Heulend stand ich vor der Praxis und wußte nicht was ich tun soll,eine Einweisung konnte ich ja nicht abholen! ich beschloss also ins KH hochzufahren und den damaligen Arzt meiner Mutter zu suchen.Im Ärzte/Anmeldezimmer wollte man mich mit meinen Mammobildern gleich abwimmeln und ich sollte einen Termin bei dem Arzt machen für erst mal ein Gespräch.Es war mittlerweile glaub ich der 12. Aug.und was sollte ich denn nun wegen der Urlaubsreise machen.Ich wollte schon herzklopfend raus aus dem Ärztesekretäriat als der Doc meiner Ma reinkam. er erkannte mich sofort und meinte was mich denn hierher führe und wie es meiner Ma denn gehe.Ich hatte meine Bilder in der Hand und bittete ihn um Rat und meinte, jetzt habe ich auch so ein Problem.die Arztsekretärin riss mir die Bilder aus der Hand und meinte zum Doc die Frau braucht aber erst mal einen Termin für ein Gespräch mit Ihnen.Es gab ein heftiges Gespräch und der Arzt meinte er schaut sich das jetzt an ohne einen Termin.
Er schaute sofort in seinen Op Plan und meinte wenn er sich die Bilder angeschaut habe bestehe eventuell die Möglichheit daß ich am nächsten Morgen sofort zur Op ins KH komme.
Er erklärte mir: die große Geschwulst sah sehr nach einem Fibroadenom aus, dies erkläre auch die glatte Umrandung und die Verschiebbarkeit.Leider gibt es auch verkapselte bösartige Tumore die so aussehen die aber eher seltener Natur sind.
Am nächsten Tag war ich um 8.30 Uhr im KH und die OP wurde am Freitag in der Frühe durchgeführt.Das kleine Adenom mußte markiert werden um es in der OP zu finden und als ich die lange Nadel sah bekam ich den Horror - alles garnicht schlimm ich merkte nicht ein bischen Schmerz.Die OP verlief sehr gut und es zippten nachher nur die Schläuche für den Abfluss des Wundsekrets.Leider mußte nach 3 tagen nochmals aufgemacht werden weil sich in der Wundhöhle ein riesiger Bluterguß breit machte und es vielleicht in 2 Wochen in meinem Urlaub auf den Malediven Probleme geben könnte.Ich flog am 2.Sept.95 also ohne Probleme in den Urlaub. alles super, die Narbe (ca.6-7 cm)spannte beim schwimmen etwas, doch das Salzwasser tat sehr gut und auch die Schwimmbewegungen.
Das einzige bei diesem großen Fibroadenom was ich nachträglich hatte war daß mir erstmal beinahe die halbe untere Brust fehlte (es wird auch immer etwas von dem umliegenden Gewebe mit entfernt).Nach einem halben Jahr, ich stopfte eben aus, meine BH Größe 75 C- Cup, war es dann etwas besser geworden.Man kann gut damit leben, Hauptsache gutartig!
Im September 2000 konnte ich in selbiger Brust ganz unten wieder einen kleinen verschiebaren Knoten diesmal selbs, ertasten.Wieder OP auf meinen Wunsch, da ich wieder ein wachsen befürchtete.OP wieder ohne Probleme.
Also Sabine,mach dich erstmal nicht verrückt, ich kenne mittlerweile zig Frauen die Fibroadenome haben und hatten.Bei den wo sie wachsen wird operiert und bei den anderen nicht.Ich war aber nachdem die erste Geschicht wuchs und operiert wurde sofort dafür im Sept.2000 die neue Geschichte zu operieren.Vorsichtig ist die Mutter der Porzellankiste.
Ich denke Du kannst nach meiner ausführlichen Geschichte aufatmen und hast weniger Angst vor dem was auf dich zukommt.Ich hoffe du liest das alles noch vor deiner OP.Übrigens,fast hätt ich es vergessen,bei der OP wird sofort ein Schnellschnitt gemacht und du bekommst dieses Ergebnis noch am selbigen Tag mitgeteilt.Auf die entgültige ganz genaue Histologie (alles in sehr kleine Scheibchen geschnittene Gewebe)mußt du allerdings einige Tage.Klinikaufenthalt bei keinen Problemen allgemein 9 Tage.
Wenn Du noch Fragen hast, ich beantworte sie dir jederzeit und gerne.Schaue fast jeden Tag mal abends ins Forum.
Schau mal, mir gehts auch nach einer ganz anderen Krebserkrankung die etwas mehr als 3 Jahre zurückliegt weder super gut.Ich eröffne im kommenden Frühjahr nebenberuflich ein kleines Wellness-Studio
Liebe Grüße und stell mir Fragen wenn du welche hast die dich ängstigen.
Es dürfen auch alle Anderen Fragen stellen.
Liebe Grüße Caro
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