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Alt 26.10.2004, 10:37
Gast
 
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Standard Darmkrebs- Hoffnung und Verzweiflung zugleich

Hallo Ihr Lieben,

mein multiresistenter Keim-ist im Augenblick-mein wirklich größtes Problem.Ich bekomme es einfach nicht in den Griff-habe letzte Woche in Essen erneut ein Antibiotikum bekommen und es wurde von Tag zu Tag schlimmer-leider.Die Schmerzen beim Wasserlassen und noch eine gute Stunde danach,dieses Brennen,ist so stark,dass es nur unter Tränen geht. Seit gestern bekomme ich nun Penicilin da ja dieses andere Antibiotikum alles nur noch schlimmer gemacht hat-ich weiß heute noch garnicht,wie ich es übermorgen nach Essen schaffen soll. Außerdem kommt noch ein neues Problem dazu-ich bin in den letzten Tagen aus nicht ersichtlichen Gründen mehrfach gestürzt. Einmal sass ich bereits auf dem Bett und bin dann nach vorn herübergefallen,mit dem Kopf auf den Cassettenrekorder und mit dem Arm und linken Bein auf die Ecke meines Nachtschränkchens-einmal beim Zähneputzen,beim Aufstehen vom Stuhl bin ich wieder nach hinten gesackt und habe mir den anderen Arm stark geprellt und gestern bin ich auch wieder,ohne das mir schwarz vor Augen wurde, gefallen(ich habe halt auch Angst,dass ich mir ganz schnell eine Fraktur zuziehe s.o.-----ich muss nun demnächst ganz bald mit dem Kopf in die Röhre weil eventuell ein Tumor auf mein Gleichgewichtssystem drückt-bitte nicht das auch noch-das wäre so furchtbar. Seit diesen Vorfällen macht sich meine Angst wieder breit-ich weine wieder sehr viel und komme mir so unendlich hilflos vor, besonders jetzt,wo Steffi Spätschicht hat und immer ab 13.00 Uhr aus dem Haus ist.

Das ist das Neueste von mir-ich würde mich freuen, von euch zu lesen-auch von meinen Briefeschreibern...habe ja am Freitag Geburtstag-ich feiere nicht aber ihr wisst doch, ich freue mich über jedes geschriebene Wort und leider ist das Alles in letzter Zeit so wenig geworden-fühl mich einsam....ja, der Freitag, da werde ich 31 Jahre alt und blicke in eine noch unsichere Zukunft als je zuvor...ich hoffe, man kriegt soweit einiges in den Griff, die Chemo kann laufen und meine Stürze hören auf. Steffi hat schon überlegt, ob es nicht langsam an der Zeit wäre, für mich eine Pflegekraft ins Haus zu holen aber wir sind da ein wenig überfordert und überfragt-kennt sich jemand von euch aus??

Ich grüsse euch ganz lieb, denke viel an euch und hoffe bald von euch zu hören-

PS:Julian hat in Köln, wo er jetzt eine Woche bei Steffis Eltern war, viele Fotos gemacht und viel erlebt-ich versuche, wenn es irgend wie möglich ist, diese Bilder, wenn sie dann fertig sind, auf meiner Seite zu veröffentlichen.Diese Woche tat ihm unendlich gut und ich sah ein glückliches Kind, das wieder nach Hause kam-mal eine Woche ohne Krankheit,ohne immer sehen zu müssen,wie schlecht es Mama geht.

Gott schütze euch,

sunny