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Alt 13.10.2004, 23:25
Gast
 
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Standard nicht-kleinzelliges Bronchialcarzinom

Hallo Andrea
Ich freue mich, dass Du zurückgeschrieben hast. Es wäre wirklich schön, wenn wir uns weiter austauschen könnten, da dies nur mit jemandem geht, der nicht nur Ähnliches durchmacht, sondern auch die vielen Wechselbädern an Gefühlen nach Tiefschlägen und neue Hoffnungschöpfen versteht.
Du und Dein Vater habt ja nicht nur durch die Krankheit schwere Zeiten durchzustehen, sondern auch wegen dem Leid durch den Tod Deiner Mutter und seiner Frau. Ich wünsche Euch fest, dass Dein Vater im Krankenhaus bald wieder zu Kräften kommt, so dass er die Chemo machen kann. Darf ich Dich fragen, was für eine Chemo er bekommen wird?
Ich weiss, dass sich die Aerzte nicht einig sind über die Misteln, da Studien nicht nach streng wissenschaftlichen Kriterien durchgeführt wurden wie Placebo-, Doppelblindmethoden etc. Was mich zuerst verunsichert hat, war die "Info" im Internet, dass Misteln das Tumorwachstum begünstigten, was so nicht stimmt. Mit meinem Vater habe ich dann einen mir empfohlenen Allgemeinpraktiker mit Mistelerfahrung aufgesucht. Seine ehrliche Aussage, dass Misteln keine Allerheil- und Wundermittel seien schon gar nicht allein gegen Krebs, aber die Erfahrung gezeigt hätten, dass sie nicht nur das Immunsystem stärken, sondern dadurch eventuelle Schmerzen durch den Tumor erst später und in abgeschwächter Form auftreten würden, hat meinen Vater zum Spritzen bewogen. Bitte versteh mich nicht falsch, ich wollte Dir nur unsere Beweggründe mitteilen. Vielleicht weiss Dein Onkologe mehr.
Mein Vater ist jetzt 79. Am 13. August 2003 erhielten wir die schlimme Diagnose. Fast ein halbes Jahr wertvolle Zeit hat man verloren, weil man anderswo gesucht und behandelt hat. Das Wenn und Wäre hat uns darum anfangs sehr beschäftigt. Heute habe ich meinen Vater zur 5. Bestrahlung begleitet. Er bekommt dann nur noch 5 weitere Bestrahlungen, dies nur zur Hustenlinderung. Die Nebenwirkungen einer höheren Strahlendosis wären unverhältnismässig. Vorsorglich habe ich nach Medikamenten gegen die Schluckbeschwerden nachgefragt, die wie ich gelesen habe, auftreten sollen. Immer muss man sich selber informieren und die Aerzte von sich aus auf etwas aufmerksam machen. Geht es Dir nicht auch so?
Sorry, der Brief ist etwas langatmig ausgefallen.
Gute Nacht oder guten Morgen. Ganz liebe Grüsse Sumi
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