[Martina2015]

Lieber Wolle2,
freut mich sehr, dass Du mir schreibst, danke für die guten Wünsche. Ja, das Staging rückt näher und ist noch eine Hürde, aber wir schaffen das schon, wie immer. Habe sogar mit meinem Mann besprochen, dass ich meine Reha auch dann antreten werde, wenn er wieder zur Chemo müssen sollte. Er hat wohl auch gemerkt, dass ich die dringend brauche.

Liebe Karen,
auch mein Mann hatte agressive negative Phasen, besonders, wenn es ihm schlecht ging. Es hat mich dann getröstet, dass ich mir immer wieder klar gemacht habe, dass es nicht gegen mich persönlich geht sondern gegen den Krebs. Im Fall Deines Mannes mit Hirnmetastasen kommt auch noch dazu, dass er sich sicher oft nicht bewußt ist, was er sagt. Er ist ja jetzt in professioneller Pflege und du kannst alles zuhause alleine gut regeln und kommst zu Atem, das ist gut so.
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Bei uns sieht nach wie vor gut aus. Wir haben das neue Auto und ich bin schon ein paarmal mit dem Mofaauto zur Arbeit gefahren, habe mich getraut. War garnicht so schwierig wie gedacht, ich musste nur meine innere Hemmung überwinden und mir den Mut fassen.

Der Rehatermin für mich steht fest, bis dahin ist noch einiges zu erledigen. Ende April gehts los. Der Arbeitgeber ist auch schon informiert, ebenso die Gassigängerin unseres Hundes und unsere Tochter.

Gesundheitlich gehts uns beiden gut. Ich sehe momentan nur positive Dinge, die Stimmung ist großartig. Wir ernähren uns weiterhin sehr gesund und vollwertig. Ich war beim Friseur und habe mir neue Anziehsachen gekauft. Das ist zwar trivial, ich hatte aber nach der Diagnose bis jetzt keine Lust und keine Energie, mich um mich selbst zu kümmern. Deshalb empfinde ich das als sehr positiv und das zeigt mir auch, dass der Krebs meinen Mann und mich endlich aus dem Würgegriff läßt.

In dieser Woche sind wir ganze 39 Jahre verheiratet. Vor 2 Jahren hätte ich nicht gedacht, dass wir das zusammen noch erleben.