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Alt 21.04.2016, 22:21
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wkzebra wkzebra ist offline
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Standard AW: Perücken und Tücher

Ich habe mich damals gleich nach der OP und noch vor Chemobeginn bei meiner Krankenversicherung und der Beihilfe erkundigt, was von dort getragen wird.

Als ich die Chemo-Termine hatte, habe ich mich mit meiner Perückenfee in Verbindung gesetzt, die mir von der Breast Care Nurse im Brustzentrum empfohlen worden war. Ich habe ihr vor unserem ersten Termin aktuelle Fotos von mir gemailt, so dass sie schon nur Perücken mitgebracht hat, die zu meiner damaligen Frisur passten.
Den ersten Termin hatten wir einen Tag vor meiner ersten Chemo. Wir haben bei mir zu Hause eine Vorauswahl getroffen. Dann hieß es erstmal abwarten.

Als fast 3 Wochen später der Haarausfall einsetzte (bei mir erst an Tag 18), hatten wir unseren 2. Termin. Sie kam wieder zu mir nach Hause und brachte eine angepasste Perückenauswahl mit. Als erstes wurde der Rasierer angesetzt. Überraschenderweise musste ich überhaupt nicht weinen.

Dann haben ich die verschiedenen Perücken durchprobiert und wir waren uns sehr schnell einig, welche am besten zu mir passte.

Die Perücke war übrigens aus Kunsthaar. Echthaar ist wesentlich teurer und pflegeintensiver. Bei Kunsthaar muss man aber auspassen, zu viel Hitze (z. B. beim Öffnen des Backofens) vertragen die nicht.

Außer der Perücke hatte ich noch Schlauchtücher. Erst eins, dann zwei und irgendwie wurden es immer mehr...

Ich habe meine Perücke, bei der niemand gemerkt hat, dass es eine Perücke ist, nur die ersten 6 Wochen regelmäßig getragen und auch nur, wenn ich nicht zu Hause war. Zu Hause habe ich normalerweise gar keine Kopfbedeckung getragen, nur wenn es zugig war oder jemand an der Haustür war, habe ich eines der Schlauchtücher drübergezogen.
Nach 6 Wochen war es Hochsommer und mir einfach zu warm mit der Perücke. Dann fand ich die Tücher einfach praktischer. Mir war es aber auch egal, dass man sehen/erahnen konnte, dass ich keine Haare hatte.
Die Perücke kam dann nur noch zu besonderen Anlässen zum Einsatz - z. B. Heiligabend auf besonderen Wunsch meines dreijährigen Neffen.

Kosten:
Ich musste für die Perücke überhaupt nichts zuzahlen, weil die Koste unterhalb der Grenze lagen, aber das ist eben abhängig von der Krankenversicherung.
Die Tücher kann man auch für richtig kleines Geld erwerben. In der Sportabteilung sind die Tücher eines namhaften Herstellers eben teurer als die No-Name-Produkte in Billig-Klamottenläden. In letzteren bin ich für 1-2 € fündig geworden.
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