Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 03.03.2016, 17:36
Benutzerbild von Kanina
Kanina Kanina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.11.2013
Ort: Raum Darmstadt
Beiträge: 110
Standard AW: Was hilft bei BK

Liebe Kamel,
ein schöner Thread. Es gibt hier bereits ein ähnliches Thema im Forum, aber es ist nicht immer leicht, es wieder nach vorne zu holen.
Meine Krebsdiangnose liegt 3 Jahre und 3 Monate zurück. Mein Tumor ist ein sehr teilungsfreudiger und völlig verwirrter Geselle. Meine Prognose gehört wohl eher zu den schlechteren. Besonders aggressiv, da HER2 positiv kombiniert mit Östrogenrezeptoren, was ihn erst in dieser Konstellation aggressiv macht. Schlechte Prognose auch deshalb, weil Antikörpertherapie und Antihormontherapie nicht die Wirksamkeit zeigen, wie bei einem Tumor mit ausschließlich HER2 Rezeptoren oder einem Tumor mit HER2 - Östrogen- und Progesteronrezeptoren.
Nun, es ist wie es ist. Das Gute, nach Aussage des Pathologen: Seit über drei Jahren habe ich Ruhe. Das könnte dafür sprechen, dass irgendeine Therapie doch wirksam war. Ich denke nach 5 Jahren, kann ich noch ein bisschen mehr aufatmen.
Wie gehe ich mit der Zeit danach um?
Ich glaube ganz fest daran, dass eine Mischung aus folgenden Maßnahmen, ein Tumorgeschehen in die Schranken weisen kann:
1.täglich Sport - am Besten über den Tag verteilt. Sport wirkt gegen Entzündungsprozesse, versorgt uns mit Sauerstoff ( Krebszellen mögen keinen Sauerstoff), fördert das Immunsystem und kann unsere Gutfühlhormone und Neurotransmitter ins Gleichgewicht bringen.
2. Ernährung in Anlehnung an dem Buch "Krebszellen mögen keine Himbeeren" -
ich glaube aber, dass es nicht ausreicht, mal 100 g Himbeeren oder eine kleine Schale Krautsalat zu essen. Ich glaube, die Kontinuität und die Menge ist wichtig.
Zudem kommen Nahrungsergänzungsmittel: Curcuma, Leinöl, Selen, Vit.D. Selen und Vit D nur bei nachgewiesenem Mangel im Blutbild. Curcuma (nicht das isolierte Cucurmin, sondern das komplette Gewürz in Kapseln) und Leinöl nehme ich immer zu den Mahlzeiten, da ich vermute, dass viele krebshemmender Wirkstoffe in ihrem natürlichen Verbund einer kompletten Mahlzeit zu einer höheren Wirksamkeit führen könnte.
3. genügend Schlaf - ist nicht immer einfach, da ich unter Schlafstörungen leide
4. Entschleunigung - ich bin seit einem halben Jahr im vorzeitigen Ruhestand, habe meine materiellen Ansprüche zugunsten von Freizeit komplett zurückgeschraubt. Arbeite noch als Vertretung in der Schule und möchte auf lange Sicht einen neuen Aufgabenbereich für mich entdecken.
5. Seelenpflege. Ist auch nicht immer leicht. Ich bin auf der Suche nach "meiner Mitte" (ja, klingt abgedroschen - trifft aber genau das, was mich antreibt)


Meine Stimmung ist abhängig von meinen Ängsten vor Wiedererkrankung.
Von Zeit zu Zeit zwickt und zwackt es mal im Rücken, mal im Bauch. Ich fixiere mich darauf und manövriere mich in panische Stimmungen hinein. Wage es nicht, diesem Zwicken und Zwacken, wenn es länger andauert, über bildgebende Verfahren nachzugehen. Was ist wenn......? Hier muss ich noch dazulernen.

Mein Leben ist angenehmer geworden. Ich hatte das Glück, beruflichen und familiären Stress als Alleinerziehende zurückzulassen.. Darüber bin ich sehr glücklich und dankbar.

Eine Garantie, dass der Krebs nicht wiederkommt, gibt es leider nicht. Auch wenn ich es mir so sehr wünsche. Meine private Nachtherapie, kann alles oder nichts in meinem Körper bewirken. Ich glaube jetzt einfach mal, dass es wirksam ist.

Alles Liebe von
Kanina
Mit Zitat antworten