Thema: Onkotype-Test
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Alt 19.01.2016, 19:35
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juttam15 juttam15 ist offline
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Standard AW: Onkotype-Test

Liebe Heidi,

ich hatte mit 54 eine ähnliche ED wie Du: G2 und stark hormonrezeptorpositiv. Bei mir wurde damals (2012) kein Test gemacht. Die Ergebnisse der Stanze und Biopsie waren identisch. Allerdings wurde der KI-67 nur bei der Stanze gemessen und lag bei "15 bis 25 Prozent".

Der KI-67 und die Tatsache, dass mein Tumor größer als 2 cm war, waren der Grund, warum die Ärzte mir eine vorbeugende Chemo empfahlen.

Ich selber war nicht sehr davon überzeugt, hatte ich doch gelesen, dass bei Frauen mit unserer Tumorbiologie nur 10 von 100 von einer vorbeugenden Chemo profitieren würden. Das erschien mir nicht sehr viel.

Ich habe dann viel recherchiert und stellte fest, dass viele Frauen die Chemo machen, weil sie kein schlechtes Gewissen haben möchten, nicht alles getan zu haben, was möglich ist. Das war auch bei mir der Grund, warum ich mich auf die Chemo einließ.

Meine kritische Haltung zeitigte jedoch einen Erfolg. Ich hatte urprünglich die Empfehlung für 6 x FEC bekommen. Als ich den Onkologen fragte, ob man die Chemo nicht abkürzen könne, bot er mir eine kürzere Chemo an: 4 x TC. Ich habe also eine relativ kurze Chemo bekommen und auch gut überstanden.

Was mich bei Dir irritiert, ist die Tatsache, dass Dein KI-67 nur 10 % beträgt. Damit liegt er eindeutig im niedrigen Bereich. Ich las hier einmal von einer Frau, die Lebermetastasen bekam und der der Onkologe von einer Chemo abriet. Bei dem niedrigen KI-67 (sie hatte auch 10 %), würde eine Chemo nicht wirken.

Wenn Dir die Ärzte trotzdem zu einer Chemo raten, musst Du natürlich selber entscheiden, womit Du besser leben kannst. Sicherlich können Dir die Ärzte auch eine kürzere Chemo anbieten.
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Herzliche Grüße von Jutta

"Ich versorge mich heute mit einem Stückchen Glück"
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