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Alt 25.11.2015, 21:56
Andrea68 Andrea68 ist offline
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Standard AW: Schilddrüsenunterfunktion durch Chemo oder Bestrahlung

Hallo beisammen,

danke für Deine Nachfrage nach meinem Termin heute Mittag, liebe Resi.

Tja, was soll ich sagen, am ehesten trifft immer noch "nichts genaues weiß man nicht". Das Narbengewebe hat Kontrastmittel angereichert, aber es sieht für die Ärztin nicht wie ein Rezidiv aus. Sie möchte nochmal in Ruhe mit dem Vorbefund von Ende Januar 2015 vergleichen, der aus einer anderen Praxis stammt. Hinzu kommt, dass die Damen in der Praxis, in der ich heute war, ein niegelnagelneues MRT-Gerät haben und ich eine der ersten war, die es nutzen durfte .
Muss halt mal wieder Geduld haben, der Befund geht in den nächsten Tagen an meine FA, und dann weitersehen ..... kennen wir ja alle.

Ich wollte mich schon seit längerem mal bei Dir melden, Resi, weil mich das mit dem Cyclophosphamid in der Rheumatherapie interessiert. Irgendwo hast Du dieser Tage geschrieben, dass Deine Klinik nicht mehr ambulant behandeln darf und Du Dir neue Ärzte suchen musst. Himmel nochmal, als ob wir alle nicht so schon genug Probleme an der Backe haben. Bekommst Du wenigstens Deine Unterlagen noch?
Wie sehen Deine Ärzte das Risiko der Immunsuppression durch C. bei Krebs als Vorerkrankung? Ich hatte nach der Chemotherapie das Glück, im letzten Winter noch weitgehend beschwerdefrei zu sein, jetzt machen sich allerdings wieder stärkere Schmerzen bemerkbar, wobei der Level noch unter IBU-Einnahme für mich liegt. Du hattest ja gleich nach Chemo-Ende schon wieder Schmerzen, wenn ich das jetzt noch richtig im Kopf habe. Was bekommst Du im Moment dagegen?

Wenn bei Dir wie bei mir Hashimoto die Ursache Deiner Schilddrüsenprobleme ist, handelt es sich auch um eine Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem greift dann ähnlich wie beim Rheuma in den Gelenken eben die hormonproduzierenden Zellen in der Schilddrüse an, Diese dienen gleichzeitig als Hormonspeicher für vom Körper gerade nicht benötigtes Thyroxin. Beim Hashi ist das Tückische, dass beim Zerfall dieser Speicherzellen größere Mengen Hormon freigesetzt werden und man dann zunächst die Symptome eine Überfunktion bekommt (Druck im Hals durch die akute Entzündung, Überdrehtheit, Nervosität, Gewichtsabnahme...). Nach einer Weile rutscht man dann in die Mangelsymptomatik, weil nicht mehr genug hormonproduzierende Zellen da sind, u.a. die von Dir beschriebene Müdigkeit, bei weiterem Fortschreiten starker Schwindel, Konzentrationsschwäche, ständiges Frieren ... .
Wie Finja schon geschrieben hat, sind auch die Werte vom freien T3 (das im Blut zirkulierende Thyroxin) bzw. T4 (die Speicherform) für die Beurteilung des Krankheitsstadiums wichtig. Zur Verlaufskontrolle lässt sich noch sagen, dass ein Hashimoto-Erkrankter einen TSH von um 1,0 haben sollte. Die meisten fühlen sich damit am wohlsten. es zeigt an, dass Du Deinem Körper von außen ausreichend Hormon in Tablettenform zuführst. Normalerweise, also ohne Hashi, gilt ein TSH-Wert zwischen - bin mir jetzt nicht ganz sicher - 0,5 und 3,50 als normal. Daher werden die meisten Ärzte auch erst aktiv, wenn der TSH darüber liegt. Wie ich noch keine Probleme hatte, lag mein TSH immer so im Bereich 2 bis 3. Mein Vater hatte eine normale Unterfunktion ohne Autoimmungeschehen, deshalb hatte ich den Wert seit meiner Kindheit immer auf dem Schirm. Bei Hashi-Diagnose lag er bei 4,5, es gibt aber auch Betroffene mit Werten von 9 und mehr. Diagnosezeitpunkt war bei mir Frühjahr 2014, letzte Chemo 16.08.13, Beginn TAM 20.09.13, letzte Bestrahlung 18.11.13. Der Zusammenhang Menopause und Beginn einer Schilddrüsenunterfunktion ist meines Wissens statistisch gesichert. Die Hormonsysteme beeinflussen sich ja auch wechselseitig. Ausgeprägte Schilddrüsenprobleme können z.B. die Ursache für ausbleibende Perioden sein.

So, das war jetzt mal alles, was mir spontan so zu dem Thema einfällt.

Liebe Fin-Ja, bei Deinen Beiträgen merkt man auch, dass Du Dich nicht erst seit gestern mit dem Thema beschäftigst. Ich wünsche Dir, dass Du so fit bleibst und weiterarbeiten kannst. Ich hätte es mit damals so gewünscht, aber in der Firma, in der ich war, ließ es sich nicht umsetzen. Tägliche Präsenz war unabdingbar (alleinige Bürokraft in einer Baufirma). Ich habe meine Stelle durch die Krankheit dann sogar ganz verloren. Falls jetzt wieder was sein sollte, würde ich auch weiterarbeiten, da ich in meinem jetzigen Job ganz andere Möglichkeiten habe, auch was Home-Office und flexible Arbeitszeiten angeht. Mein jetziger Chef war 2012 selbst von einer Krebserkrankung betroffen, er hat viel Verständnis ....

Liebe Resi, ich finde es gut, dass Du Dich umsiehst nach Alternativen zu Deinem Frust-Job und wünsche Dir, dass Du eine Lösung findest.

Nicht wundern, wenn ich mich nicht so schnell wieder melde. Ich habe nur nicht so viel Zeit zum Schreiben, lese aber nach wie vor viel mit. Habe neben meinem ca. 100 Std./Monat Job noch drei Jungs zwischen knapp 17 und 21 zu versorgen (auch seit 2010 allein erziehend) und das auf dem Land, ohne ausreichend öffentliche Verkehrsmittel. Puh, bin ich froh, wenn die alle mal einen FS haben .

GLG
Andrea

PS: Wegen meiner Neurodermitis hatte ich auch Befürchtungen, was meine Haut unter Bestrahlung tun wird. Der Radiologe hat mir damals ein Gel empfohlen, was aus der Forschung für Brandverletzungen entwickelt wurde. Wenn Du Interesse hast (ODER JEMAND ANDERS) bitte PN schicken. Ich habe das Infoblatt noch, allerdings die Creme nie ausprobiert. Meine Haut war nur ultratrocken, gerötet und im Bereich der Brustwarze rissig. Das habe ich mit Lin ...a Radio derm in den Griff bekommen.

Geändert von Andrea68 (25.11.2015 um 22:10 Uhr) Grund: PS angefügt
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