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Alt 07.09.2004, 09:05
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Standard 9 befallene Lymphkn.hormonunabh. Tumor, wer auch

Hallo Ihr Lieben,
leider konnte ich nicht früher im Chat sein, da ich spontan mit meinen Mann Übers Wochenende verreist bin. Ich brauchte mal ABstand von der Wohnung und auch dem Krebs und es hat mir gutgetan. Wir waren in der Nähe von Lüneburg, sind mit dem Fahrrad über 20 km gefahren und waren toll essen. Am Montag war für mich dann ein aufregender Tag wollte eigentlich im Chat schreiben kam aber nicht dazu. Ich habe vor ungefähr 2 Wochen als ich in einem tief Loch war eine E-Mail an die Gesellschaft für biologische Krebsabwehr geschrieben und an die Krebsinformation und beide riefen mich gestern an in einem Abstand von 10 Minuten. Das war ein großer Zufall. Der Anrufer der biologischen Krebsabwehr gab mir Tipps, da ich Probleme mit Magen und Darm habe, ich werde einiges befolgen, aber glaube nicht alles in die Tat umsetzen. Der Anrufer von der Krebsinformation (Schulmedizin) erklärte mir meine Situation aus Ihrer Sicht. Diese ganzen Dinge, welche man machen möchte, (Mistel, Nonisaft usw. ) sind alle nicht bewiesen, man muß man glaube ich jetzt selber ausprobieren was einen hilft, wenn, dann vielleicht auch nur der Glaube daran. Eins habe ich aus allen gelernt, wenn wir lernen mit der Krankheit umzugehen, haben wir schon viel gewonnen. Ich werde mich jetzt auf jeden neuen Tag freuen und mir jeden Tag was Schönes vornehmen, wenn es auch nur eine Kleinigkeit ist. Ich telefoniere sehr viel mit Freunden und wir sprechen nicht über meine Krankheit, sondern lachen über andere Dinge. Die bösartigen 9 Lymphknoten sind nicht gut, aber man kann es auch damit schaffen. Gestern Nachmitteag habe ich auch noch die Bestätigung meiner Anschlußreha bekommen. Am 5.10. fahre ich in die Rose Klinik,klingt doch gut. Ich freue mich sehr darauf, hoffe, daß ich viele nette Leute treffe, welche nicht nur den ganzen Tag von unserer Scheißkrankheit erzählen und wir auch Spaß haben werden, denn ich war und bin mit meinen 50 Jahren ein ziemlich lustiger Typ. Am Donnerstag gehe ich zum 2. Mal zur Selbsthilfegruppe und freue mich darauf. Sicher gibt es bald wieder mal ein Tief, auch für mich, aber zur Zeit geht es mir psychisch besser, wenn auch noch nicht körperlich.

Nun noch ein paar Zeilen für MIchaela, ich habe die gleichen Chemos hinter mir, am 21.7 war die letzte, Die ersten 4 sind mit Übelkeit verbunden. Versuche an dem Tag nicht soviel zu essen, jedes Gericht was ich im Krankenhaus bekam habe ich mir verekelt und kann es heute nicht mehr sehen. Die erste war nicht so schlimm, nur bei der vierten war es mir lange übel. Aber auch das schafft man. Ich bin Fahrrad gefahren, wenn es mir besser ging, ansonsten habe ich neue Rezepte ausprobiert und abends meinen Mann damit überrascht. Ich habe mir Bücher ausgeliehen, gesunde Ernährung bei Krebs. Leider habe ich 8 Kilo zugenommen, 68kg/164cm, kommt aber bestimmt auch von Kortison. Muß mich jetzt neu einkleiden hauptsächlich meine Jeans kriege ich nicht mehr zu. Die 4 Taxol sind mit Schmerzen verbunden, die verordneten Paracetamol (5 Tage 3x2Tabletten) haben mir überhaupt nicht geholfen. Meine Frauenärztin hat mir Zaldiar verschrieben, eine Mischung aus Paracetamol und Tramal. Ich war froh, daß ich diese zu Hause hatte und bei Bedarf nehmen konnte, die ersten Tage abends 1 oder 2. Habe so die Chemo hinter mich gebracht. Meine Haare fingen nach der 7. wieder an zu wachsen, aber nur seeeeehr langsam. Ein Port bekam ich 3 Wochen nach der Brust OP, ambulant. Würde es aber beim nächsten Mal unter Narkose machen lassen. Ich hatte danach starke Schmerzen, waR allein zu Hause und nicht vorbereitet. Konnte mich fast 5 Stunden vom Sofa nicht rühren, habe es nicht geschafft zur Toilette zu gehen. Dieser Schmerz hielt noch 2 Tage an und 4 Wochen schmerzte das Port. Ich würde Dir aber sehr raten es einpflanzen zu lassen. Es ist eine große Hilfe und später stört es nicht mehr. Ich werde es, so lange wie möglich behalten, es muß jetzt aller 8 -10 Wochen gespült werden. Ich bekomme 33 Bestrahlungen auf 4 Stellen, habe 18 hinter mir. Von der Chemo sind meine Schleimhäute Magen und Darm angegriffen und die Knochen tun weh. Aber auch damit versuche ich jetzt umzugehen. So war es bis jetzt bei mir, bei Dir kann es natürlich anders sein. Ich drücke Dir für die bevorstehende Zeit die Daumen. Wir schaffen das.
Ich umarme Euch
Birgit
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