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Alt 18.05.2015, 03:11
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Polaris Polaris ist offline
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Standard AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung

Hi zusammen, ich war schon eine Weile nicht mehr da und habe eben gesehen, dass ein paar Leute Fragen hatten.
Mir gehts einigermaßen gut, auch wenn ich vor zwei Wochen eine Chemopause machen musste (bekomme Myocet wöchentlich ohne Pause und ich hatte entzündete Mundschleimhaut und konnte nicht mehr gut essen. Aber meine Blutwerte hatten sich stabilisiert, da konnte man das dann riskieren).

Die letzte Frage hier kann ich gleich beantworten. Ich bekomme wöchentlich Chemo und alle 4 Wochen Xgeva. Letzte Woche alles zusammen an einem Tag und gleich noch eine Epospritze dazu. Ging.
Wegen dem Knochenmark habe ich zweimal eine Spritze für die weißen Blutkörperchen bekommen, Lonquex heißt die, die habe ich einen Tag später bekommen und nicht am Chemotag.

Irgendwer hat gefragt, wieviele Knochenmetas ich habe. Ich habe ganz viele kleine, bisher hat sich keiner die Mühe gemacht, sie zu zählen. Das ist wohl auch nicht so gut möglich, weil es so viele sind, die sind überall verteilt. Dass das Knochenmark befallen ist, hat man bei einer regelmäßigen Blutuntersuchung festgestellt. Ich weiß nicht mehr genau, wie die ganzen Blutzellen heißen, aber in meinem Blut waren nur noch junge weiße Blutkörperchen und keine alten. Oder war es umgekehrt? Das sprach dann für den Knochenmarksbefall. Außerdem sind weiße Blutkörperchen und Blutplättchen weniger geworden. Trotz Chemopause. Das ist auch jetzt noch so. Ich bekomme diese Lonquex-Spritze, um die Produktion anzukurbeln und damit man weiter Chemo geben kann. Denn keine Blutkörperchen wegen Krebs ist blöd und wenn dann noch keine Blutkörperchen wegen Chemo produziert werden, ist das halt ein Teufelskreis, der durchbrochen werden soll. Während der Chemopause vor zwei Wochen waren die Werte aber einigermaßen stabil. Das war schön.

Dann hat jemand noch was zur Abraxanechemo gefragt, blöderweise hab ich wieder vergessen, was das war. Ich habe die bekommen, als die Knochenmetastasen festgestellt worden sind. Damals konnte ich kaum noch gehen, bzw. das wurde schlimmer und schlimmer und ich hab endlos Schmerzmittel eingeworfen. Nicht mal die Beine konnte ich vom Boden heben. Aber nach ca. 3 Zyklen, ich weiß noch, es war Silvester, da konnte ich die Beine wieder heben und habe an Silvester ganz alleine eine Strumpfhose angezogen! War das ein Meilenstein! Das wurde dann immer besser und ich konnte immer besser gehen. Jetzt kann ich ganz normal laufen, wenn auch keine großen Strecken und bei Steigungen halte ich nicht lange durch. Aber ich kann mit meinem kleinen Minihündchen ein wenig spazieren gehen Nebenwirkungen waren, dass sich die Nägel irgendwie so abgehoben haben. Ich hab das hier damals auch gepostet. An meinem Lympharm habe ich damals dann eine Entzündung bekommen und das hat sich innerhalb weniger Stunden ausgebreitet. Der Arm war heiß, dick, knallrot und tat total weh. Ich bin mit Verdacht auf Blutvergiftung ins Krankenhaus gekommen, netterweise auf die Palliativstation, und blöderweise hat man erst nicht das richtige Antibiotikum gefunden. Aber als das dann gefunden war, war alles prima und ich sehr froh. Die Entzündung war auf den Arm beschränkt geblieben, aber die Chemotherapie mit Abraxane wurde dann abgebrochen. Das fand ich damals schade, denn ich wollte ja, dass möglichst viele Tumorzellen kaputt gehen. Ich wollte einfach richtig draufhauen und nicht aufgeben. Aber wenn man mal palliativ ist, reden alle nur noch von Lebensqualität und wollen einem noch ein paar mehr Tage verschaffen. Ist ja schön, aber ich hatte halt gehofft, durch Abraxane noch mehr Tage rauszuhauen... aber ich schweife ab.

Durch Letrozol sollte das dann konserviert werden, aber ich hatte bei dem Zeug weder Wirkung noch Nebenwirkung. Nur die Blutwerte wurden verdächtiger und dann kam die Knochenmarkspunktion. Jetzt bin ich wieder oben angekommen

Ich hoffe, ich habe alle Fragen beantwortet. Ich wollte eigentlich jetzt noch mehr nachlesen, aber es ist jetzt doch schon viel zu spät. Ich komm nämlich gerade nicht ins Bett, weil mein kleines Wäuzelchen krank ist und das, obwohl ich morgen wegen der ollen Chemotherapie wieder früh raus muss

Wenn ich gerade hier runterrolle, lese ich gerade was von NORA!!! Ich muss mich noch dreitausendmal bei dir bedanken. Alle sagen, ich hab viel mehr Energie und Lebenskraft, einschließlich mir selbst ;-) Ne, echt, irre ist das. Kurz nach Start hab ich massenhaft Zeug genäht und auch jetzt sagen das viele Leute immer wieder. Und ich weiß auch, wieso. Du bist ein Segen für mich gewesen, nicht nur für mich. Aber dass das so IST, das wird immer bleiben, egal was kommt und was uns noch bevorsteht, wer kann das wissen. Aber du und deine Geschichte, du hast mir schon jetzt viele, viele lebenswertere Tage geschenkt. Dafür danke ich dir von ganzem Herzen und ob jetzt oder irgendwann mal an einem anderen Ort, im Himmel, wirst du all das zurückbekommen. Da bin ich ganz sicher.

Herzliche Grüße
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