Einzelnen Beitrag anzeigen
  #9  
Alt 12.02.2015, 00:10
munsteadwood munsteadwood ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.06.2014
Beiträge: 67
Standard AW: Ängste der Kinder

Liebe Maracuja,
es tut mir sehr leid, dass es dir nicht gut geht. Wir haben auch zwei Kinder und durchlaufen das Programm jetzt zum zweiten Mal. Allerdings vor vier Jahren nur in abgemilderter Form (DCIS – OP und Bestrahlung). Wir versuchten alles, soweit es möglich war, von den Kindern fern zu halten. Damals waren die Kinder 6 und 9, heute 10 und 13. Mein Sohn, besuchte 2011 gerade die erste Klasse und war innerhalb kürzester Zeit nicht mehr in der Lage zu schreiben und zu lesen. Einige Leute im Bekanntenkreis und der Nachbarschaft konnten es sich nicht verkneifen und nachfragen ob die Mama denn wirklich Krebs hat, wann sie denn die Haare verliert (was absoluter Quatsch war, ich bekam ja „nur“ Bestrahlung) oder ähnliches. Meine Tochter wusste gut über die Situation Bescheid, ihrem Alter entsprechend und kam damit besser zurecht. Jetzt, nachdem ich nun einen neuen Befund hatte, haben wir offen mit den Kindern darüber gesprochen, auch ich musste die Frage aller Fragen beantworten. Ich habe auch so geantwortet, wie du. Klar sind meine Kinder jetzt schon älter, aber Offenheit und Ehrlichkeit ist ihnen sehr wichtig. So argumentieren sie jedenfalls. Sicherlich haben wir auch immer mal unsere Löcher in die wir fallen, wir helfen uns dann eben gegenseitig heraus.
Und noch was, meine Prognose war 2011 supergut, mir wurde immer gesagt, ich müsse mir keine Sorgen machen, ist ja „nur“ ein DCIS, und 1Jahr später hatte ich bereits wieder Mikrokalk, seither durchlief ich eine echte Odyssee, nun habe ich im Dez. meine letzte Chemo geschafft, meine Prognose ist jetzt nicht mehr mit der von 2011 zu vergleichen, mein Tumor war jetzt her2pos., und ich habe mir vorgenommen, den ganzen Mist für immer hinter mir zu lassen, auch wenn ich jetzt auf der anderen Seite stehe. Ich habe hier schon von einigen Mitstreiterinnen gelesen mit guter Prognose und es kam wieder etwas, es gibt auch die anderen mit „schlechterer“ Prognose und es geht gut. Ich habe mir die letzteren als Vorbild genommen und dafür kämpfe ich, meiner Kinder, meiner Familie und natürlich meine selbst wegen.
Denk an dich und deine Familie, macht schöne Dinge gemeinsam, und nicht immer an die besch… Krankheit denken.

Liebe Grüße,
munsteadwood
Mit Zitat antworten