Hallo zusammen,
vorab möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken, die in diesem Forum so viele Informationen sammeln und stets mit Rat und Tat zu Seite stehen. Ich bin sehr beeindruckt von dem Umgang hier!
Ich bin selbst keine Betroffene, aber mein Partner. Ich bin der "go*gle" Part in unserer Beziehung, ich bin informiert und "seelisch und moralisch" auf alles vorbereitet.
Wir sind der Hoffnung, dass wir mit zwei blauen Augen, und einem Hoden weniger davon gekommen sind.
Die Fakten vorab: Männe ist 45, seit einem guten Jahr sind wir zusammen. Er hat mir relativ am Anfang mal erzählt, dass sein rechter Hoden größer als der linke und auch härter ist.
Da er dann auch erzählt hat, dass er das schon Jahre hat, war meine erste Reaktion "Wenn das was richtig schlimmes wäre, dann würde es dir viel schlechter gehen". Aber ich habe ihm auch gesagt, dass er das natürlich kontrollieren lassen muss, wenn es ihm Sorgen macht.
Er hat mit 43 seinem Hausarzt schon einmal seinen rechten Hoden gezeigt, damals wurde das von diesem allerdings nicht Ernst genug genommen. Der Hoden war immer schon größer als der Linke, aber eben auch mal härter und noch größer. Ich schlussfolgere daraus, dass er diese Veränderungen wirklich schon mehrere Jahre hatte.
Im November war er dann zur Vorsorge bei seinem Hausarzt, der ihn endlich zum Urologen geschickt hat. Termin beim Uro war am 8.1.15. Tja, die Diagnose war natürlich ein Riesenschock, wie für alle Betroffenen
Das Wochenende war der Horror. Er hat auch so wenig Informationen von seinem Arzt mitgebracht und hatte natürlich auch große Angst.
Montag 12.1. CT Abdomen, keine Metastasen gefunden
Am Dienstag drauf, 13.01. war OP Termin, Schnellschnitt: Seminom
Mittwoch 14.01. CT Thorax , auch wieder keine Metastasen
Da war der Zeitpunkt wo wir alle echt aufgeatmet haben.
Donnerstags kam er heim, mittwochs drauf hatten wir einen gemeinsamen Termin bei seinem Urologen. Der Befund lag vor: Marker negatives
Seminom, pT1 pNx RO Vo L0 , umliegendes Gewebe frei, Samenstrang frei, lediglich der Hoden war betroffen. Das Seminom allerdings war 50 mm groß.
Der operierende Urologe im KH hat ihn entlassen mit dem Hinweis, dass es nun seine Entscheidung wäre, ob Chemo, Bestrahlung oder wait&see.
Der behandelnde Urologe hat das gleich mit wait&see "abgebügelt". Das ist uns natürlich sehr Recht und uns freut seine Zuversicht, aber ich bin noch etwas skeptisch.
Ich habe Angst, dass man etwas übersieht. Auf dem Befunde des Pathologen steht, dass dieser "routinemäßig Immunhistochemisch überprüft wird". Ich habe Männe darum gebeten, dass er erneut bei seinem behandelnden Urologen anruft und um den angekündigten Nachbericht bittet. Da müsste dann ja auch drin stehen was für eine Seminom genau es war?
Die Narbe ist hervorragend verheilt. Die Klammern wurden bei unserem Termin entfernt, bis auf 3 kleinere Schorf stellen, die kurz drauf abgefallen sind, war die Wunde bereits komplett verheilt. Jeden Tag schmieren und massieren wir seitdem; es wird!
Wir wissen, wie viel Glück wir haben. Ich möchte mit diesem Bericht auch gerne anderen Betroffenen Mut machen.
Bei uns kehrt der Alltag so langsam wieder ein. Nachdem die fiesen Klammern entfernt wurden, ging es ihm von Tag zu Tag noch besser. Er ist noch bis zum Wochenende krank geschrieben.
Etwas schmunzeln mussten wir über den Urologen, der uns mit folgendem Hinweis entlies: "Also mit dem Sport.... also mit dem Spaß... Sie wissen schon, da sollten Sie noch eine Weile warten, das tut sonst höllisch weh"
Ohhh was haben wir geschmunzelt, den Abend vorher konnten wir die Finger nicht mehr voneinander lassen
Wohlgemerkt der Herr ist Urologe...
Sollten wir nun lediglich den Nachbericht vom Pathologen anfordern? Oder doch nochmal eine zweite Meinung zur Behandlung einholen? Mitte April ist der erste Kontrolltermin. Der Urologe hat bisher auch nichts zum Thema CT/MRT gesagt, das hat mich auch skeptisch gemacht. Was ist noch wichtig für uns?
Vielen Dank im Voraus schonmal für eure Hilfe!