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Alt 08.12.2014, 13:10
birgit52 birgit52 ist offline
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Standard AW: melanom mit lymphknotenmetastasen

Hallo Zuckerbieni,
melde mich erst jetzt, weil ich etwas ausser Gefecht war: Schlimme Erkältung,Stirnhöhlen-und Kehlkopfentzündung. Heute nacht habe ich durchgehustet und jetzt ist meine Stimme weg.
Aber solange sonst nichts ist........Das hält man ja gerne aus!

Deine Angst können wir alle nachvollziehen,sie ist ja berechtigt! Ich habe auch oft Angst.
Aber vergiss nicht: Es kann auch bei dir gut weitergehen!!! Auch jetzt! Das Risiko,dass das Melanom sich weiter ausbreitet ist gegeben. Aber das Wort "Risiko" bedeutet nicht automatisch, dass es auch so kommen wird.Die positive Seite an diesem Wort ist ja, dass es auch die Chance gibt, dass es gut weitergeht. Ich kann das nicht so gut erkären, was ich meine. Also:Wer ein Risiko hat hat auch eine Chance!! Wir schauen aber oft vor allem auf die Risiko-Seite! Ich möchte den Blick auf die andere Seite lenken, die genauso realistisch ist!
Das war der Teil für den "Verstand".

Jetzt der andere Teil, der für das Fühlen: Gib nicht auf,Zuckerbieni! Ich denke an dich! Lebe dein Leben, lebe die Tage und die Stunden und die Minuten! Womöglich werden Jahre und Jahrzehnte daraus und am Ende sitzt du mit 98 da und erkennst, dass du dein langes Leben nur mit Angst verbracht hast.

Ich selber bespreche regelmäßig alles mit einem sehr glaubwürdigen kath. Pfarrer. Die gibt's nämlich auch noch, auch wenn die Kirche anderweitig viel Mist baut. Er hat eine therapeut. Zusatzausbildung und es tut mir unheimlich gut. Hinter der Angst vor der Krankheit stecken ja auch die ganz großen Fragen nach dem "woher" und "wohin" und woraus lebe ich eigentlich, was glaube ich und was nicht......uvm.Mir persönlich bringt das mehr als die Therapie, die mir aber auch viel geholfen hat. Aber da ist einer, der die Angst mit mir aushält! Das tut mir gut! Es gibt einen Fachbegriff für diese Art der Gespräche: "Geistliche Begleitung".
Es ist eine große Ausbildung innerhalb der Kirche (ich habe sie auch gemacht). Es ist keine Therapie sondern eine Begleitung über einen längeren Zeitraum. Für alle Skeptiker: Es geht nicht darum, jemanden von etwas zu überzeugen. Es geht darum, dass man gemeinsam ein Stück des Weges geht und vielleicht gemeinsam Ausschau hält, wo es hingehen könnte. Derjenige, der begleitet wird, bestimmt die Richtung. Der persönliche Glaube, die Zweifel, die Hoffnungen und die Sehnsucht werden dabei nicht ausgeklammert. Aber sie werden auch nicht zum Thema,wenn es nicht vom Begleiteten selber
kommt.

Na ja, das soll kein Plädoyer sein für "Geistl. Begleitung". Dass es mir selber mehr hilft als alles andere kann ich ja sagen.

Jedenfalls hoffe ich fest mit dir,Zuckerbieni, dass du im Januar wieder Entwarnung bekommst!!!! Und dann wieder im April und dann wieder im Oktober und...........und viele Jahre lang immer wieder Entwarnung!!!
Und für mich und für alle wünsche ich mir dasselbe!!!

Grüße an alle und ganz besonders an dich,Zuckerbieni!
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