Hallo Ihr Lieben in meinem Zuhause!
Ich danke Euch für Eure Nachrichten! Es tut gut, so mitfühlende Worte zu bekommen!
Liebe Tündel, danke für Deine Ansage zu Gutachterterminen! Ich habe es sofort gelesen und war schon froh, dass ich durch Dich wusste, dass das kein 8-Minuten-Abfrühstücken werden wird. Das verbessert die Voraussetzungen auf ein objektives und korrektes Gutachten ja enorm.
Liebe Silke, klar mach ich mir Gedanken um Dich - erster Zyklus und dann mit Gewuschel im Vorfeld, welche Chemo es sein soll und viel Verantwortung auf Deiner Seite. Sehr doofe Situation und ruft mich auf den Plan. Aber ich hab mich parallel im Blick, alles gut.
Und ihr drei zu meinem Psychoklempnertermin... ich befinde mich in einer Berg-und Talbahn. Mir gehts aktuell nicht soo schlecht, aber natürlich fordert die Absage meinen Kopf enorm, zumal ich es ja gerade auch noch mit anderen Dingen in fetter Größenordnung zu tun habe. Aber die Kombination von den vielen Bratpfannen, die mir von mehreren Seiten gefühlt über den Dassel gehauen werden (Psychodoc, von mir genervte Ärzte, Klage einreichen in den mächsten Wochen...) mit wunderbaren Menschen auf der anderen Seite, haben dazu geführt, dass ich so etwas wie eine mentale Mauer aufgebaut habe und mich gut abgrenze. Anders würde es gar nicht gehen. Ich versuche, mich auf mein Bauchgefühl zu verlassen, bin ganz mutig und lasse mir keinen Bären mehr aufbinden.
Aber natürlich lasse ich die vier Jahre Therapie Revue passieren und hinterfrage das, was in den Gesprächen stattfand und fühle mich verraten. Niemandem trauen außer mir selbst. Und kann ich mir selbst trauen? Warum hat mein Bauchgefühl nicht längst Alarm gemeldet? Und war das wirklich so eine klare Absage? Nichts ist sicher.
Toll ist das nicht.
Liebe Stern, Danke für Dein Mitgefühl! Dass Du am nächsten Tag das PS angefügt hast ist absolut herzerwärmend! Es ist besonders schön, wenn Du Mitgefühl so gut ausdrücken kannst OHNE Emoticons!
Liebe Panda, danke für Deine Überlegungen! Verantwortung übertragen - trifft es eher nicht. Ich bin die ganze Zeit mitten drin im Trauma und hangele mich von Retraumatisierung zu Retraumatisierung. Es geht primär um Stabilisierung in der Jetzt-Situation. (Und das tatsächlich schon seit 4 Jahren... Leider. Ich war vor Krebs schon mehrfach traumatisiert und unbehandelt.) Ich habe die Therapie eher als ein Alle-drei-Wochen-Bilanz-Ziehen genutzt und hatte eigentlich eher die Minimalanforderung an meinen Psychotherapeuten, einfach DA zu sein. Bzw. zu akzeptieren, dass ich das so brauche, bis wir in Richtung nach vorn gucken können.
Es war keine Traumatherapie und alle drei Wochen auch eher niedrigfrequent. (Vermutlich führt das hier auch schon zu weit...? Ich mag natürlich darüber schreiben und freue mich sehr! über offene Ohren, aber zuschwallern will ich niemanden, vor allem, wenn die Verhältnismäßigkeiten so sind wie hier...)
Liebe Mucki, vielen Dank! Ist das nicht toll mit den Strumpfhosen?! Und ich bin so froh, hartnäckig geblieben zu sein! Es hat sich gelohnt! Die zweite ist bereits in Auftrag gegeben worden! Und natürlich ist es so, dass es besser weiter gehen kann! Ich werde mich darum kümmern. Trotzdem doof, eine langjährige Patientin in einer schwierigen Phase so rauszukomplimentieren, ohne Frage - doof. Meine Liebe... wie geht es Dir ohne Chemo? Wenigstens eine zeitlang ohne. oh man...
Liebe Maxi, ich bin wild entschlossen, an den Unwägbarkeiten mit den Büxen zu wachsen und versuche, es als "interessant" einzustufen, dass ich mir bei solchen Dingen, die eigentlich klar laufen könnten, so die Zähne ausbeißen muss. Ich hoffe, ich werde immer stolzer oder mutiger bzw. klarer in meinen Schritten und lasse mich nicht mehr so leicht umhauen.
Und weiter schreib ich Dir gleich in Deinem Zuhause...
@all: Wie blöd kann man eigentlich sein? Eben hatte ich mich ins Samstagnachmittägliche vorweihnachtliche Einkaufsgetümmel gestürzt, stand in der Postfiliale an einer unfassbar langen Schlange, ich wollte Druckerpatronen kaufen und musste feststellen, die sind vermutlich nicht mit meinem Drucker kompatibel - genauer: ich hatte noch eine Frage an die Lady hinterm Schalter...
Nach 10 Stunden anstehen hinter mir nur eine einzige Kundin mit zwei Paketen. Ich lasse sie vor, freundlich wie ich bin. Da holt die aus einem Sack, den ich nicht gesehen hatte, etwa 30 winzige Pakete raus, alle noch unfrankiert... Ich sage: "Ä - hätte ich das gewusst hätte ich sie nicht vorgelassen..." Sie guckt mich stumpf an, sagt nichts und macht in aller Ruhe weiter... ich stehe also weiter ewig, die nächste Frau, die sich hinter mir anstellt, will auch von mir vorgelassen werden. Hinter ihr war niemand mehr. Bin ich der ewiger Looser? Ich will auch mal vorn stehen! SO! Ab heute, okay? Da muß ich mich echt drum kümmern... So schön es auch ist, freundlich zu sein, aber ich will lernen, dass das seine Grenzen hat. Nämlich genau da, wo es anfängt, mir zu schaden. Jetzt aber!
Ihr Süßen, ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, mit oder ohne Advent!
Edeka