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Alt 04.12.2014, 18:07
IchinAngst IchinAngst ist offline
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Standard AW: Ich dachte, uns passiert sowas nicht....

Mit wurde heiss und kalt, meine Arme und Hände kribbelten....was hatte er mir da gerade gesagt?? Mein Mann fing an zu weinen, sagte immer nur.... Nein. ..Nein. ..
Ich ging mit dem Arzt aus dem Zimmer und frug, was diese Aussage jetzt genau für uns oder für Mama bedeutete. Er sagte, ihre Leber und auch die Lunge würden anfangen ihre Funktionen aufzugeben....Mama hätte nur noch wenige Tage zu leben...
Ich War wie gelähmt.... morgens am Telefon hatte sie Papa doch noch gesagt es ginge ihr langsam besser....und jetzt sollte sie bald sterben müssen??
Wir überlegten was wir tun sollten und beschlossen erst einmal meinen Papa zu informieren. Leider ist es so das meine Eltern 100 km entfernt von uns leben...das Klinikum in dem Mama behandelt wurde War von meinen Eltern 120 km entfernt. ... mein Mann und ich fuhren hin um um ihm die die furchtbare Nachricht zu überbringen. Ichh wollte ihm das nicht am Telefon sagen. Es War schlimm...mein armer Papa...44 gemeinsame Jahre.
Er packte ein paar Sachen und wir brachten ihn zum Klinikum. Für ihn wurde ein Bett ins Zimmer gestellt damit er die ganze Zeit bei ihr sein konnte. Ich gab Mama noch viele Gute Nacht Küsschen und sagte ihr ich würde am kommenden Tag wieder kommen.
Die nächsten Tage bin ich von morgens bis abends immer zusammen mit meiner Schwester und auch meiner grossen Tochter ins Klinikum gefahren.
Es war schrecklich den körperlichen Verfall mit ansehen zu müssen, schon bald War kein Gespräch mehr möglich mit ihr...Freitags bekam sie eine Krankensalbung.... mittags wurde eine Morphiumpumpe angeordnet...trotzdem War sie sehr unruhig...immer wieder stöhnte sie herzzerreißend. ...sie riss die Augen weit auf, starrte zur Decke streckte die Arme hoch, dann verließ sie die Kraft und die Arme fielen so runter... immer wieder setzte ich mich zu ihr...sang ihr Lieder vor. .. das beruhigte sie.
Das Personal vermutete das es wohl nicht mehr lange dauern würde. .. und so beschlossen meine Schwester und ich die Nacht bei Papa und Mama im Klinikum zu bleiben.
Der Zustand blieb aber unverändert....samstags früh bekam sie gegen die Unruhe ein zusätzliches Mittel.... Neurocil. ...als wirkte kam sie endlich zur Ruhe.
Samstags abends sagte Papa uns, wir sollten doch die kommende Nacht u Hause verbringen, die Schwester meinte es könnte doch noch ein bisschen dauern.... ich verabschiedete mich von Mama. .. sagte ihr, sie dürfe gehen, für uns würde gut gesorgt werden und wir würden gut auf Papa aufpassen. Ich sagte ihr weißer ich sie liebe und wie dankbar ich wäre sie als Mama gehabt zu haben und das ich ihr einen guten Weg wünsche.
Ich meine, sie hat mir ihr Gesicht entgegen gedrückt. ..
Wieder zu hause haben wir erstmal geduscht und Pizza bestellt. ... wir hatten einen feucht fröhlichen Abend an dem auch mal gelacht wurde...
Um kurz nach 0.00 Uhr wollte ich gerade ins Bett als das Telefon klingelte.... ich War mit einem Mal wieder nüchtern... Papa sagte das Mama nun ein Engel sei.....
Mein Mann fuhr uns die Klinik , wo wir uns noch von ihr verabschieden konnten.
Nur sieben Wochen nah der Diagnose hatte unsere geliebte Mama den Kampf gegen den Krebs verloren....
wir können es noch immer nicht begreifen....


Unsere geliebte Mami
Diagnose BSDK am 08.10.2014
für immer eingeschlafen am 15.11.2014
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