Hallo Jenny,

ich glaube auch, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Und nicht mehr so oft wie früher hier im Hinterbliebenen-Forum zu lesen und zu schreiben, spricht doch eigentlich dafür, dass man so langsam aber sicher ein Kapitel abschliesst, ein neues beginnt und unser Leben wieder einen "Rhythmus" gefunden hat! Ich denke auch sehr oft an die ganze Zeit kurz nach dem Tod meiner Mutter zurück und bin irgendwie froh, dass es jetzt schon eineinhalb Jahre zurückliegt. Der Schmerz ist erstens nicht mehr so gross und zweitens ist er einem dumpfen Gefühl der Leere gewichen, die aber meistens durch den "Alltag" verdeckt wird. Ich bin froh, dass wir uns gegenseitig so sehr geholfen haben und trotz der Tatsache, dass man sich ja "nur" über das Internet kennt, war da eine gewisse Verbundenheit zu spüren. Ich würde mich freuen, mal wieder was von Julia, Jörg, Rosa und den anderen zu hören.
Das, was ich nie glauben wollte, ist doch eingetreten: Mein Leben ging weiter und man "arrangiert" sich halt damit. Es kommen immer noch Phasen, in denen ich sehr niedergeschlagen bin und intensiv an die letzte Zeit mit meiner Mutter zurückdenken muss, aber ich weiss jetzt, dass diese Momente auch vorrüberziehen und vielleicht auch wichtig sind.
Ich wünsche Euch, dass Ihr trotz des Verlustes des Partners genauso wie ich wieder einen festen Platz im Leben gefunden habt!!! Ich denke, dass man die Lust am Leben leichter wiedererlangt, wenn die Eltern gehen, denn man rechnet irgendwie damit, auch ohne Eltern klarzukommen. Das ist anders, als wenn man sein Leben mit jemandem zusammen plant. Daher habe ich einen Riesenrespekt vor Euch allen, dass Ihr so mutig und stark wart, Euch dem Ganzen zu stellen!!!

Ganz liebe Grüsse,
Sandra