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Alt 20.11.2014, 18:27
Stern 2014 Stern 2014 ist offline
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Standard AW: Eierstockkrebs-Kompetenzzentren

Liebe Eiermädels,
liebe MitleserInnen

zuerst einmal lieben Dank für Eure Anteilnahme beim Besuch hier im Forum.
Es hat mir gut getan, Feedback & Ideen bei den Problemen nach der OP meiner Mutter zu bekommen.
Trotz des Durcheinanders, das in meiner Familie herrscht, war es natürlich für alle ein Schlag,
als sie im August so schwer erkrankte.
Nach mehrwöchigem Krankenhausaufenthalt ging sie in Kurzzeitpflege.
Zuerst einmal die gute Nachricht: ihr geht es nun wieder wesentlich besser.
Kann wieder sehr gut essen, läuft wieder gut, schläft naja.
Sie wird, wie ich schon geschrieben hatte, von einem niedergelassenen Onkologen behandelt.
Die anfängliche 8-wöchige Gabe von Taxol & Carboplatin im wöchentlichen Rhythmus hat sie gut vertragen.
Auch die Pleuraergüsse und Aszites sind GsD zunächst weg. Was wirklich klasse ist.
Der TM wurde uns als stark gefallen präsentiert -und das ist auch gut so.
Aber noch im dreistelligen Bereich, es gibt also noch einiges zu tun.

Nun gibt es seit ein paar Tagen die normale, also härtere Chemo. Avastin wurde nun auch dazu gegeben.
Den Arzt habe ich am ersten härteren Chemotag meiner Mutter (ich habe sie bisher immer begleitet)
kurz auf dem Flur angesprochen, da wurde ich in der Hektik eher abgefertigt.
Er murmelte etwas von "es gehe onkologisch weiter, sie hätten dies im Griff..."
- Tatsächlich, onkologisch beim Onkologen...
In der Praxis ist es immer sehr voll.
Ich verstehe, wenn es zu Spitzenzeiten hoch hergeht, aber fast immer?
Im Therapieraum ist es ruhiger, aber man merkt den Betreuenden doch des Öfteren die Zeitnot an.
-Vielleicht ist das auch normal, ich habe da kaum Erfahrungswerte. Wie ist/ war das bei euch, bei anderen Praxen?
Möchte, auch wenn ich vielleicht für den Doc von der Zeit her ungünstig, aber höflich frage,
nicht angeblafft, sondern, wie eigentlich jeder, der in irgendeiner Form betroffen oder begleitend bei diesem Kampf dabei ist, gerne normal behandelt werden.
Und: meine Mutter hatte für ihren weiteren Weg mehrere Alternativen.
Da wäre es schön gewesen, wenn der Doc nach der Entscheidung mit der Patientin, die ja in der Praxis ist, kurz, spricht.
Und auch über die Behandlung informiert.
Aber: fast nur Hektik...
Nun muss also jemand dort anrufen.

Ja, ansonsten möchte meine Mutter wieder in die Pflege oder wie man das auch immer nennt. Hatte ihr meine Unterstützung bei ihr zuhause angeboten. -Abgelehnt. Sie möchte ins Heim, obwohl sie momentan eigentlich zuhause mit Unterstützung zurecht kommen würde. Von den Kosten ganz zu schweigen.
Mich macht das natürlich auch traurig.
Mein Schutz-Mäntelchen hat leider immer noch offene Stellen, besonders wenn es um meine Mutter geht.
Mama hat zwei Kinder und gerade auf diesem Weg werden beide benötigt!

Hatte deshalb verschiedene Termine für ein professionell geleitetes Gespräch
zwischen uns Geschwistern bei einem Familientherapeuten vorgeschlagen und vereinbart.
Ziel: Umgang in dieser schwierigen Situation.
Doch: -keine Zeit & kein Interesse.

Für mich war diese Ablehnung zunächst schon sehr traurig und besch.....
Auch die Therapeuten, die bereitwillig die Termine zur Verfügung stellten, fanden dies schade.
Zumal meine Mutter mit diesem Konflikt ebenso belastet ist.
- Ich hätte ihr sehr gerne wenigstens diese Last genommen.

Das hätte kein Friede Freude Eierkuchen bedeutet, sondern,
sich auch im Hinblick auf die psychische Gesundheit unserer Mutter abzusprechen.
Und Partner für die Unterstützung unser gemeinsamen Mutter zu werden.
Nur: wo kein Wille ist, ist leider auch kein Weg.

Zeigt sich da nicht auch der wahre Charakter eines Menschen?
Was ist da mit Empathie?
Ist da nicht nur Egoismus? Hmmm.
-So, nun aber genug davon.

Möchte hier heute noch Tündel gratulieren.

Alles Gute zum Geburtstag.
Und einen richtig dicken Drücker
Bleib so, auch zu den Kids.
Novemberliche herzliche Grüße

Stern 2014

Geändert von Stern 2014 (31.01.2015 um 18:39 Uhr) Grund: Strukturierung
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