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Alt 25.08.2004, 16:06
Gast
 
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Liebe Anne,

auch ich wünsche dir viel Kraft und drücke euch die Daumen. Ich habe manchmal wirklich das Gefühl, dass es den Angehörigen zeitweise schlechter geht, als den Betroffenen. Auf jeden Fall solange es den Betroffenen noch gut geht! mein Mann kann es überhaupt nicht verstehen, warum diese große Traurigkeit von mir Besitz genommen hat.

Vielleicht liegt es ja auch an diesem trüben Wetter, dass die Psyche ganz weit unten ist.... aber manchmal weiß ich genau, dass es ganz einfach diese furchtbare "Verlustangst" ist.....ich will ihn nicht verlieren und ihn immer festhalten. Und ich weiß, dass es allen hier im Forum so geht....

Ich wünsche euch allen Mut und Kraft

Dazu eine Geschichte aus Taizé.....

Spuren im Sand

Ich träumte eines Nachts, ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Und es entstand vor meinen Augen, Streiflichtern gleich, mein Leben. Für jeden Abschnitt, wie mir schien, entdeckte ich je zwei Paar Schritte im Sand, die einen gehörten mir, die anderen meinem Herrn.
Als dann das letzte Bild an mir vorbeigeglitten war, da sah ich zurück und stellte fest, daß viele Male nur ein Paar Schritte in dem Sand zu sehen waren. Diese zeichneten die Phasen meines Lebens, die mir am schwersten geworden waren.
Das macht mich verwirrt, und fragend wandte ich mich an den Herrn: "Als ich Dir damals alles, was ich hatte, übergab, um Dir zu folgen, da sagtest Du, Du würdest immer bei mir sein. Doch in den tiefsten Nöten meines Lebens sehe ich nur ein Paar Spuren hier im Sand. Warum verließest Du mich denn gerade dann, als ich Dich so verzweifelt brauchte?"
Der Herr nahm meine Hand und sagte:" Nie ließ ich Dich allein, schon gar nicht in den Zeiten, da Du littest und angegriffen warst.
Wo Du nur ein Paar Spuren hier im Sand erkennst, da trug ich Dich auf meinen Schultern."

Ich wünsche euch, dass auch ihr getragen werdet.......

Gaby
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