[kerstin1]

Liebe Gefion,

meine Kinder gehen ganz gut damit um, natürlich haben sie Angst und wir sprechen dann darüber.
Es wird aber nur zum Thema gemacht, wenn sie wollen, die Krankheit soll nicht allen Raum in unseren Leben einnehmen, da ich glaube, dass man sich dadurch viel zu viel Qualität vom Alltag nehmen lässt.

Klappt mal besser und mal nicht.

Wichtig ist uns immer, wenn der Schuh drückt zu reden und meine Kinder haben mich gebeten, wenn es mir schlecht geht, das auch zu sagen und nicht wieder die tapfere Superman Mama zu spielen.
Meine Große hat alles ja zum zweiten Mal mitbekommen und wir haben Portionen von Humor dazu genutzt, das sowieso schön "schlechte" in etwas Anderes zu wandeln, so gut es ging.

Ich selbst war ja auch in deren Alter, als meine Mama erkrankte, ich weiß daher, was mir wichtig war, reden und nichts verschweigen, nicht so tun alsob alles gut wäre.
In unserer Familie wurde die Erkrankung meiner Mutter "verschwiegen", man mag es kaum glauben, mein Mutter lag mit irgendetwas im Krankenhaus, aber nie mit BK. Erst bei der zweiten Erkrankung, da war ich 24, wurde offen gesprochen.
Das hätte ich mir für meine Kinder nie vorstellen können, dachte dann, das würde ich immer offener austragen, und zwei Jahr später konnte ich das umsetzen, da bin ich selbst erkrankt.

Ich habe auch das Glück eine "Logistik" um mich zu haben, eine riesen Familie, tolle Freunde, einen tollen Mann, den ich aber erst nach meiner ersten Erkrankung kennen gelernt habe, dass jeder innerhalb der Familie aufgefangen wird.

Fachliche Hilfe habe ich mir aber auch geholt, da ich durch meine Gebärmutterentfernung/Eierstöcke so in die Wechseljahre gekommen bin, dass ich Knochenschmerzen, Schlaflosigkeit, Hitzewallung, Panikattacken....in voller Bandbreite bekam, und um nicht ganz verrückt zu werden, lernte ich mit fachlicher Hilfe, damit dann umzugehen.

Puh, jetzt ist es doch viel an Text und ich hoffe liebe Gefion, dass du auch einen guten Weg mit deinen Kindern findest.


Kinder haben Antennen dafür, wenn man "schauspielert" und das macht nur unsichere Kinder mit Ängsten, dass braucht man nicht zusätzlich.

Ich schicke dir einen lieben Gruß,

Kerstin