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Alt 30.09.2014, 12:10
Charl0tte Charl0tte ist offline
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Standard AW: Eierstockkrebs - Angst vor OP - TM bei 7980

Hallo Jackie,

gut, dass Du das gleich fragst, wegen der Rente. In einem Satz: Auf keinen Fall Rente beantragen!!!! Du hast, wie Du ganz richtig informiert bist Anspruch auf 72 Wochen Krankengeld + die 6 Wochen Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber, macht zusammen die 78 Wochen. Die Krankenkasse will nur eines: sparen. Und das tut sie natürlich, wenn sie Dir kein Krankengeld mehr zahlen müsste. Du hast jetzt gerade erst mal die Ersttherapie beendet, da kann niemand, NIEMAND wissen, ob sich Deine Beschwerden noch bessern oder nicht. Was steht denn in Deinem Reha-Bericht über die Prognosen zu Deiner PNP drin? Dass Du aktuell arbeitsunfähig entlassen wurdest, bezieht sich ja nur auf die Gegenwart. Äußern die sich da irgendwie zu dem Zeitraum über die nächsten 6 Monate hinaus? 6 Monate ist nämlich der 'Grenzwert' zwischen ALG I/Krankengeld oder eben Rente. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass die da schon eine Prognose für über 6 Monate abgegeben haben.

Ich habe mir - weil ich ja immer alles gründlich wissen will - einen dicken Schmöker über die EM-Rente 'reingezogen'. Und da steht bei Krebserkrankungen sinngemäß drin, dass die endgültige Beurteilung, ob Rente oder wieder Aussicht auf Arbeitsfähigkeit erst 6-9 Monate NACH Abschluss der Ersttherapie möglich und sinnvoll sei. Eben wegen den lang nachdauernden NW der Therapie. Das ist eigentlich Grundwissen für Angestellte von Krankenkassen. Aber wir geben ja gerne Nachhilfe. Dass Du dann aber für einen 450 € Job plötzlich arbeitsfähig genug sein sollst, das ist ja besonders putzig. Sag mal, spinnt die?

Bist Du im VdK? Oder vielleicht in einer Gewerkschaft? Beide bieten Rechtsberatung in Sozialversicherungsangelegenheiten an. Und wenn Du beides hast, dann geh zu beiden. Auch dort weiß der Einzelne nicht immer alles.

Und auch ganz wichtig: NICHT telefonisch oder persönlich mit denen 'verhandeln'. 1. ist es sehr belastend. 2. sagt frau schnell was, was die hinterher gegen einen verwenden und 3. es ist nichts beweisbar. Der 3. Punkt ist der wichtigste!! Nur schriftlich!! Haben die Dir denn schon offiziell, sprich schriftlich eine Frist zur Rentenbeantragung gestellt? Wenn nicht, braucht es Dich nicht zu interessieren. Anrufe einfach ignorieren. Es geht überhaupt nicht, wie die mit schwerkranken Leuten umgehen. Die Frist, mit der die Krankenkasse zur Renten- oder Rehabeantragung zwingen kann, besträgt 10 Wochen, ist also länger als die beim Arbeitsamt, da ist es nur ein Monat. Da Du aber gerade in Reha warst, entfällt das eigentlich mit der Reha. Deshalb versuchen sie es wahrscheinlich auf dieser 'Psychoterrorschiene'. Du fühlst Dich zu Recht in die Enge getrieben, das ist nämlich deren erstes Ziel, mit jedem einzelnen, der sich einschüchtern lässt, sparen zehntausende von € an Krankengeld. Dabei haben wir als Versicherte den Beitrag für das Krankengeld ganz alleine bezahlt (ohne Arbeitgeberbeteiligung), es wird nämlich aus den 0,9 % bezahlt, die wir alleine tragen. Es ist Dein Recht! Sorry, ich werde da immer wütend, wenn ich sowas höre oder lese, und das in unserem 'Rechtsstaat'.

Schau genau in Deinen Entlassbericht von der Reha und lass Dich professionell beraten!

Liebe Grüße
Charl0tte

Geändert von Charl0tte (30.09.2014 um 12:19 Uhr)
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