Aber ich habe als Betroffene großes Verständnis für "die Gesunden". Meistens jedenfalls. Es kann ja nicht sein, dass wir durch die Anhäufung von Spezialwissen, nach dem ICH NIE gestrebt habe, plötzlich die besseren Menschen sind.
Ich möchte vom normalen Leben nicht ausgeschlossen werden und mich selbst nicht ausschließen - auch nicht während der aktiven Phase meiner Behandlung, mit Abstrichen. Daher bin ich geneigt, großzügig zu sein, auch mit Abstrichen, wie ich eben gerade drauf bin. Unbeholfene Anteilnahme ist besser als gar keine Anteilnahme.
Auf gesunde Menschen, die im Berufsleben stehen und vielleicht noch dazu Familie haben, prasselt heutzutage eine Flut von Informationen ein, dass ich verstehen kann, wenn sich zeitweilig Gefühle von Überforderung breit machen. Nicht jeder muss alles wissen, verstehen und jederzeit und immer angemessen reagieren, solange er bereit ist, sich seine eigenen Unzulänglichkeiten einzugestehen. Eigentlich bin ich durch die Erkrankung in dieser Frage sogar toleranter geworden.
So, jetzt habe ich auch mal meinen Senf dazu gegeben.