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Alt 26.06.2014, 21:55
Cassini Cassini ist offline
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Registriert seit: 26.06.2014
Beiträge: 4
Standard Bis jetzt stark gewesen....

Hallo

Ich bin neu hier und möchte mir einfach mal alles von der Seele schreiben.

Mein Mann (48) wurde am 10.04.14 mit unklaren Oberbauchschmerzen und einer akuten Vergrößerung der Leber in die Notaufnahme geschickt, nach 3 Stunden stand die vorläufige Diagnose, dringender Verdacht auf Malignom im Magen-Darm-Trakt, Lebermetastasen. Bis zu diesem Zeitpunkt, hatte er keine weiteren Symptome die auf eine schwere Erkrankung schließen ließen.
Es folgten alle üblichen Untersuchungen bei denen kein Tumor gefunden werden konnte, bis auf die Unklaren Veränderungen auf der Leber.
Nach einer Leberpunktion stand dann am 30.04 die Diagnose, CUP-Adenokarzinom G3 (Manifestation: Leber) inoperabel.

Meinem Mann ging es bis auf leichte Schmerzen im Oberbauch und deutlichen Gewichtsverlust gut. Wir hatten nach dieser langen Wartezeit endlich eine Diagnose, er bekam am 02.05 einen Port implantiert und hatte seinen ersten Termin zur Vorbesprechung am 05.05 in der Onkologischen Tagesklinik.

Am 07.05 wurde mit dem ersten Block Chemotherapie mit Gemcitabine mono palliativ gestartet. Drei Wochen je eine Infusion dann eine Woche Pause. Nach drei Blöcken soll kontrolliert werden ob die Chemo wirkt. Den ersten Block hat er recht gut vertragen, am Tag nach der Gabe hatte er Übelkeit, Grippe ähnliche Symptome und fühlte sich Schlapp.
Der zweite Block verlief ähnlich, nur Inzwischen ist er nur noch Haut und Knochen und in der letzten Woche vergeht er regelrecht. Er hat keine Kraft mehr, kann kaum aufstehen. Er schafft es nicht 5 Minuten am Stück wach zu bleiben, seine Sprache ist sehr verwaschen und kraftlos zudem klagt er über Mundtrockenheit.

Nach dem ersten Schock habe ich mich wieder gefangen und war noch positiv
eingestellt. Wir haben offen mit unseren Kindern über die Krankheit geredet und ich habe versucht immer tapfer zu sein und den Kindern meine Angst und Verzweiflung nicht zu deutlich zu zeigen. Doch jetzt tut es einfach nur noch weh zuzuschauen wie es jeder Tag rasend bergab geht. Ich kann ihn kaum anschauen ohne in Tränen auszubrechen. Ich weiß nicht woher ich die Kraft nehmen soll, dass ganze bis zum Ende durchzustehen.
Danke fürs lesen.

Liebe Grüße
Cassini

Geändert von Cassini (26.06.2014 um 21:59 Uhr)
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