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Alt 06.05.2014, 16:50
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Prostatakrebs :(

Liebe Sandra,

wichtig wäre nun bei Ihrem Vater, den Testosteronspiegel zu untersuchen, um festzustellen, ob die Spritze nicht wirkt oder Ihr Vater Kastrationsresistent geworden ist.

Wenn der Testosteronspiegel nicht auf Kastrationsniveau ist (< 0,20 ng/ml),
dann wirkt die Spritze nicht und sie ist einfach gegen ein anderes Fabrikat zu tauschen. Das ist der günstigere Fall, der immerhin bei ca. 5% der Patienten vorkommt.

Ist der Kastrationsspiegel jedoch erreicht, dann wirkt zwar die Spritze noch, aber der Krebs lässt sich nicht mehr durch die Kastration beinflussen. Das ist der ungünstigere Fall.

In diesem Fall stehen als weitere Therapie das neue Medikament Zytiga (Abiraterone) oder gleich die Chemotherapie zur Verfügung. Nach der Chemo sind in Deutschland Cabazitaxel, Zytiga und Xtandi zugelassen.

Wenn Ihr Vater Schmerzen durch die Knochenmetastasen hat, kann er versuchen auch an das neue Medikament Xofigo (Alparadin) heranszukommen. Es ist sehr teuer, ca. 60.000 € eine Behandlung, aber das erste Medikament gegen Knochenmetastasen, das ein Überlebenszeitverlängerung verspricht.

In Deutschland muss es der Nuklearmediziner bei der zuständigen Krankenkasse beantragen und deren medizinischer Dienst entscheidet über die Gewährung. Es sind bestimmte Ein- und Ausschlusskriterien zu erfüllen.

Alles Gute für Sie beide!

Hansjörg Burger

PS: Beachten Sie, dass es für den Testosteronwert auch die Meßgröße nmol/l gibt. In nmol/l beträgt der Kastrationswert 0,69!
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