Heide, ein Stückchen Torte vielleicht?
An der Kuchentheke
Früher stand ich oft in der ersten Reihe, um die besten und auch möglichst viele Stücke zu ergattern. Heute? Heute sitze ich grinsend am Tisch und sehe mir das ganze Chaos an. Wenn die ihren Teller zum Überlaufen voll haben, das Jackett verkleckert, dann ist immer noch genug für mich da. Die besten Kuchen und Torten stehen meist eh ganz hinten. Für die Jungen schade und gut für mich, dass die das noch nicht begriffen haben. Vielleicht verstehen sie, wenn sie mit verdorbenem Magen die Toilettenschüssel erst mal so richtig intensiv umarmt haben. Ich hab das hinter mir und sitze derweil, während sie zur Toilette laufen, in aller Seelenruhe am Tisch und genieße meine Torte. Langsam, bewusst, Gabel für Gabel.
Ich sehe sie aufladen, einschaufeln und laufen. Möchte sie bremsen, ihnen erzählen ... die allerwenigsten hören wirklich zu. Ich war ja genau so. Kommen sie dann zurück und fragen vielleicht, wie ich das mache, dann biete ich ihnen meinen Magentee an. Schmeckt er ihnen, dann ist es gut. Das Rezept können sie dann gerne nach eigenen Wünschen umgestalten. Oder ein eigenes kreieren. Noch besser.
Eine gute Nacht,
Helmut