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Alt 20.11.2013, 00:18
Reni1972 Reni1972 ist offline
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Standard AW: Mit welchem Verlauf ist zu rechnen?

Hallo Blue,

auch von mir erstmal Respekt für deine sachliche Reaktion!
Schon beim Mitlesen fand ich den Sarkasmus und die "Angriffe" in einigen Einträgen hier mehr als grenzwertig und anmaßend!

Ich bin auch "nur" Angehörige und war immerhin in der glücklichen Situation, nicht nur meine Eltern, sondern auch noch meine Brüder mit Familien während Papas Krankheit vor Ort zu haben. Auch aus der Nähe ist es manchmal nur schwer zu ertragen gewesen, wenn Papa sich anders entschieden hat, als ich es mir gewünscht habe. Wenn er zur Untersuchung nach Frankfurt gefahren wäre, um dort eine zweite Meinung bezüglich der OP-Möglichkeiten seiner Lungenmetastasen zu bekommen, vielleicht hätte man dann die Hirnmetastasen früher entdeckt, vielleicht hätte man sie dann besser behandeln können, vielleicht...
Aber vielleicht hätte es auch nichts geändert.

Auch mein Vater hat SEINE Entscheidungen getroffen - und das steht ihm auch zu!!! ER wollte die OP in München - und ist hingeflogen.
ER hat die AHB verkürzt, weil ihm sein CT-Termin wichtiger war. Er hat seiner Uroonkologin vertraut und wollte keine Zweitmeinung zu den Lungenmetastasen, obwohl ich den Kontakt hergestellt hatte und die telefonische Reaktion auf die CT-Bilder gar nicht so schlecht war.
Er hat aber auch im April das Kopf-MRT machen lassen, weil ich ihn nach dem Lesen hier im Forum darum gebeten habe. Es war da noch ohne Befund...
Er ist nach der Diagnose der Hirnmetastasen nach Lourdes geflogen, obwohl sein ältester Sohn das viel zu gefährlich fand und dagegen war. Papa war diese Pilgerreise wichtig (und er hat dort kein Wunder erwartet, die Reise war schon lange geplant). Darum hat er sie gemacht, und Lourdes hat ihm viel Kraft gegeben!

Liebe Blue, ich wünsche euch, dass deine Eltern bei euch auch Kraft tanken können und im Januar dann alles glatt über die Bühne geht!
Auch für meinen Papa waren seine vier Enkel total wichtig! Vielleicht sind deine Kinder dann ja sogar der Ansporn für deinen Vater, nach der OP ein bisschen was von seinen "schlechten Angewohnheiten" abzulegen?

Natürlich sprechen viele vernünftige Gründe für eine schnelle OP. Für deinen Vater gibt es aber offenbar auch noch andere wichtige Dinge. Und auch wenn Angst in seine Entscheidung mit hineinspielt - dann ist das eben so!
Auf einer meiner Lieblings-Sprüche-Karte steht: "Das, was man im Leben immer wieder bereut, sind die verpassten Chancen."
Bevor jetzt gewisse Leute triumphieren, weil ich Ihnen mit diesem Satz sozusagen "in die Karten spiele": wir sollten nicht vergessen, dass man auch diese Chancen unterschiedlich definieren kann. Auch wenn für viele hier eine OP DIE (einzig denkbare) Chance ist, so kann auch die Reise zu euch eine Chance für deinen Vater sein, die er einfach nicht verpassen will!

Dir und besonders auch deiner Mutter wünsche ich möglichst viele Momente, in denen ihr die Angst um deinen Vater vergessen könnt, weil ihr seine Freude und sein Glück mit den Enkeln erlebt.

Alles Gute für euch und eine schöne gemeinsame Weihnachtszeit für euch!!!

Liebe Grüße

Reni
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