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Alt 22.10.2013, 15:31
Mutzel7 Mutzel7 ist offline
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Standard AW: Es wird immer schlimmer

Hallo Lore,
ich möchte dir von ganzen Herzen mein Beileid aussprechen.

Mir geht es leider genauso. Bei mir wird es von Tag zu Tag auch immer schlimmer, es vergeht kein Tag, dass ich nicht ständige Heulkrämpfe bekomme. Ich weiß nicht, ob ich es jetzt erst richtig realisiere, das er nicht mehr da ist. Bei meinem Vati ist es nun schon 5 Monate her, er hatte Nierenkrebs. Ich war seit Diagnose im Mai 2012 tagtäglich bei Ihm, wir haben alles zusammen gemeistert, so sehr gehofft… Ich durchlebe gerade alle Termine die wir jetzt in dem Zeitraum hatten nochmal, ich kann genau sagen was er am 09.10. anhatte, was da war etc. – es ist schlimm.

Nächsten Monat hat er Geburtstag, wird 64 Jahre, meine Schwester und ich wollen diesen feiern. Es war meine Idee, jetzt habe ich Panik, Angst nur wenn ich daran denke, dass er nicht dabei sein wird.

Ich habe leider auch niemanden mit dem ich richtig drüber reden kann, meine Freundin meint ich kann jederzeit zu Ihr kommen, wenn ich reden möchte, aber verstehen kann Sie mich ja doch nicht. Zwar kann ich sehr gut mit meiner Mutti und Schwester reden, aber die beiden haben ja die gleichen Sorgen und wenn es den beiden gut geht, möchte ich nicht immer anfangen. Mein Freund unterstützt mich auch sehr, er hat auch noch beide Eltern und kann mich in manchen Dingen nicht verstehen, warum ich z.B. beim Auto fahren einfach weinen muss. Ich finde manchmal rutscht Ihm was Unüberlegtes raus, was er sicherlich so nicht meint, aber er weiß halt auch nicht wie es ist, ein Elternteil verloren zu haben, durch solch eine Krankheit. Er hatte noch kein Alter. Es kreisen ständig die Gedanken darum, das er nicht mehr da ist, nie wieder da sein wird, warum er, er fehlt mir einfach so doll…

Mir hilft weinen sehr, deswegen weine ich auch an Ort und Stelle, wo es mich gerade überkommt und tu es nicht mehr unterdrücken. Ich habe überlegt in eine Trauergruppe zu gehen, aber ich habe die Angst, dass es mich noch trauriger macht, weil ich nicht weiß was mich erwartet, wie das abläuft. Ich möchte jetzt ein Tagebuch anfangen, wo ich jeden Tag meine Gefühle, meine Tagesform u.v.m. eintragen kann, ich habe gelesen, dass soll helfen.

Daheim habe ich ein Bild von Ihm aufgestellt, mit seiner Armbanduhr daneben, es fällt mir schwer, das Bild anzusehen. Aber ich rede viel mit meinem Vati, wünschte mir so sehr, dass er bei mir ist.

Ich wünsche Dir alles Gute, ganz viel Kraft.
Susann
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