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Alt 15.09.2013, 19:35
1994 1994 ist offline
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Standard AW: Kryokonservierung

Hallo,

ich hatte damals das Sperma bei Messer Griesheim konservieren lassen, hab aufgrund eines positiven Spermiogramms nach 3 Jahren darauf verzichtet, da es auch recht teuer ist und nicht erstattet wird.

Ansonsten kann ich mich meinen Vorredner nur anschließen, ich würde auch eher in der gesetzlichen KV bleiben und eine private Zusatzversicherung abschließen. Mit dem Alter wird die private immer teurer und Du musst Kinder extra versichern, bei der gesetzlichen sind diese mitversichert. Ehepartner übrigens auch. Und was nicht zu vernachlässigen ist: Du bekommst zuerst alle Rechnungen und darfst sie bezahlen und kannst Sie dann bei der KV einreichen, meist wird nicht alles erstattet. Das ist ein hoher administrativer Aufwand, Spaß macht das nicht, Ich war damals während meiner Erkrankung privat versichert und habe tonnenweise Rechnungen nach Hause bekommen, jeder Chefarzt hat noch mal separat abgerechnet. Besser behandelt wirst Du jedenfalls nicht, vielleicht bekommst Du schneller einen Termin, aber die habe ich so auch bekommen. Ich war jedenfalls froh als ich mit Jobbeginn wieder in die gesetzliche durfte.

Bei der Risikolebensversicherung und der Berufsunfähigkeitsversicherung kannst Du getrost nach 10 Jahren Dich als gesund bezeichnen und musst nichts angeben zu der Vorerkrankung. Bei der privaten Kv würde ich mich einfach mal inkognito telefonisch informieren.

By the way: Ich würde mir nicht so viele Gedanken über die statistischen Wahrscheinlichkeiten machen. Die Frage ist dabei auch, werden hier nur die Teilnehmer von Studien ausgewertet oder wirklich alle Erkrankungen. Dann hören die Untersuchungen meist nach 5 max. 10 Jahren auf. Zu Spätrezidiven habe ich nur Doktorarbeiten gefunden, welche sich aber nur auf die Patienten einer Klinik beziehen. Die gingen aber auch nur bis max. 10 Jahre. Solange gibt es die PEB-Therapien auch noch nicht, wer weiß was noch hochkommt. Daher ist die Frage, ob es überhaupt verlässliche Statistiken gibt. Hätte ich mich auf die Statistik und meinem Hausarzt verlassen, würde ich jetzt noch fröhlich mit meinem Rezidiv rumlaufen und in einigen Jahren mit Rückenschmerzen zum Orthopäden gehen. Auf jeden Fall hat man ein signifikant höheres Risiko, solange man seine Lymphknoten noch hat. Ein reifes Teratom spricht nicht auf die Chemo an. Daher würde ich unbedingt die Nachsorge weiterführen, wenn Du nachher der „1% Quotendoofe“ bist, hilft Dir die Statistik nicht weiter. Oder das Motto: Wenn ich nicht zum Arzt gehe, bin ich auch nicht krank.
Mich haben die Nachsorgeuntersuchungen ab dem 4. oder 5. Jahr auch nicht mehr belastet, teilweise hab ich sogar vergessen nach den Ergebnissen zu fragen. Ich bin aber jedes Jahr hingegangen. Sein Auto bringt man schließlich auch jedes Jahr zur Inspektion, pflegt und hegt es. Da würde ich mir bei dem wertvollsten was ich habe - nämlich meiner Gesundheit - erst recht die Zeit nehmen. Grundsätzlich ist Hodenkrebs sehr gut heilbar, es wird meist nur dann kritisch, wenn man entweder falsch therapiert wurde, es sehr spät entdeckt wird oder man einen aggressiven Tumor hat, welcher nicht auf die Chemo anspricht.
Trotzdem: nicht verrückt machen lassen !!
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