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Alt 23.08.2013, 08:36
papillon0110 papillon0110 ist offline
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Standard AW: Mama - Malignes Melanom mit Fernmetastasen

Hallo meine Lieben,
es tut gut zu wissen, dass Ihr an uns denkt und auch versteht, wie man sich fühlt.
Die Tage gestalten sich trauriger. Diese Woche hat Mama zum ersten Mal richtig geweint, sie war auch genervt, gereitzt und Papa hatte aus dem Pflegeheim angerufen und hatte Sehnsucht nach ihr und uns, obwohl wir ihn zwei Tage zuvor erst nach Hause geholt hatten und einen sehr schönen Nachmittag gemeinsam verbracht hatten. Ich glaube es war eine Intuition von ihm, das er Mama nicht mehr lange besuchen kann. Sie hatte auch sehr geweint, als wir mit ihm kamen, das hat sie noch nie gemacht. Wir liessen sie ne Weile alleine und ich beobachtete nachher Mama die ganze Zeit. Sie hatte immer Tränen in den Augen, obwohl sie auch lachte. Da wusste ich, es ist soweit. Wir nehmen jetzt Abschied voneinander. Tag später war sie schlecht gelaunt, richtig pampig, so hab ich sie auch gesund nie erlebt. Ich musste sogar schmunzeln und nahm sie in den Arm und sagte zu ihr, Mama du bist so stark, Du darfst auch mal schwach sein und genervt. Jeder fragt Dich, weil wir es auch gut meinen, ob Du dieses oder jenes gerne hättest und irgendwann ist der Punkt angekommen, wo Du nicht mehr so viel gefragt werden willst. Sie stimmte mir zu.
Die Nacht haben wir ihr auch das erste Mal Bedarfsmedikation gegeben. Sie schlief so unruhig und prustete und das allererste Mal klagte sie über Schmerzen. Meine Schwester hat vorhin den Palliativarzt angerufen und er kommt gleich. Ich werd mich ab heut krankschreiben lassen. Bin noch kurz im Büro um das wichtigste zu klären, denn ich befürchte, ich glaube und ich hoffe auch für Mama, das es bald zu Ende geht. So hilflos, so schwach und so zerbrechlich, das ist keine Lebensqualität. Der linke Arm ist total gelähmt mittlerweile und füttern mussten wir sie auch, weil es alleine nicht mehr ging. Alles andre funktionierte ohne unsere Hilfe auch nicht mehr. Nein, meine Mutschki, meine geliebte, starke Mama, es ist zuviel, es reicht. Du bist so tapfer !!!
Meine Lieben, ich danke Euch sehr, dass Ihr mir und uns Mut macht. Es tut sooooo gut und wird uns auch auf dem letzten Stück sehr helfen.
Yvonne
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Mama, meine Heldin (67 Jahre) Diagnose 27.08.2012: malignes Melanom mit Fernmetastasen Hirn, Aortenwurzel, Lunge, Primärtumor unbekannt, Stad. IV,
Ganzhirnbestrahlungen (12), palliative Chemo mit Dacarbazin, 3 Zyklen
Ein Jahr nach Diagnose am 28.08.2013 für immer eingeschlafen
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