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Alt 04.08.2013, 11:44
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frankdortmund frankdortmund ist offline
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Standard AW: Diagnose Eierstockkrebs,welche Behandlung?

Hallo Leah und all die anderen lieben Mitleser und Mitleserinnen, es geht in kleinen Schritten voran, gestern haben wir mit dem Sprachaufsatz hantiert, das hatte ich mir leichter vorgestellt, bringt aber doch Schwierigkeiten mit sich. Damit der Luftröhrenschnitt funktioniert wird ein kleiner Ballon oberhalb des Einschnitts in der Luftröhre aufgepumpt damit die Luft nicht immer durch Mund und Nase entweicht. Im Lauf der Zeit sammelt sich dort Sekret. Wird dann der Sprachaufsatz montiert, muss der Ballon zusammengezogen werden, damit die Luft wieder über die Stimmbänder streichen kann. Aber erstmal läuft der ganze Schleim nach unten, was Hustenanfälle und auch starke Atemnot verursacht. Die Stimmbänder sind ebenfalls verschleimt und es dauert so ungefähr 30 Minuten bis das sprechen dann leise funktioniert und dann immer besser wird. Aber irgendwie wurde durch das alles die Sekretproduktion so stark angeregt, das Carmen auch nach Beendigung der Sprachaufsatzzeit sicher noch 10 mal Schleim abgesaugt werden musste. Sehr unangenehm wenn man wirklich Erstickungsanfälle hat aber das Pflegepersonal sich immer Zeit lässt bis die mal zum absaugen kommen. Die müssen sich ja auch im Isolierzimmer jedesmal komplett vermummen, deshalb allein kommen die schon so ungern. Carmen verzichtet da dann lieber noch ein paar Tage auf das Sprechen, denn es dauert nicht mehr lange bis die Lungenmaschine ausgedient hat. Gestern hat Carmen schon 18 Stunden am Stück geatmet ohne Maschine. Die Arme kann sie auch wieder heben, die Beine bekommen auch Kraft aber noch nicht genug um zu stehen. Aber es wird jeden Tag mehr, nächste Woche ist sie mit Sicherheit runter von der Intensivstation. Der Arzt, der für die Krebsbehandlung zuständig ist, war gestern auch unten auf der Intensivstation und hat mit Carmen geredet.
Im Moment sind wir noch voll im Zeitplan, denn mit Komplikationen bei solchen großen Operationen rechnen die immer. Auch wenn wir am Ende vielleicht 3 Wochen hinten an sind ist das nicht soooo schlimm sagt er. Aber das sehen Betroffene natürlich etwas anders. Wir können im Moment hält nicht viel machen außer trainieren und essen. Seit zwei Tagen darf Carmen ja auch wieder normal Essen und trinken. Seit dem war sie auch nicht mehr auf der Bettpfanne, das erinnert mich sehr an das letzte mal. Allerdings ist der Bauch aber auch noch nicht dick, deshalb bin ich noch nicht in Panik, werde das aber beobachten, habe gestern abgehört, es rumort ordentlich deshalb bin ich zuversichtlich.
Das war es erstmal an Neuigkeiten, bei dem Wetter würde ich ihr ja noch etwas die klimatisierte Intensivstation gönnen, das wird aber wohl nix. Als Ausgleich hat sie dann wenigstens einen Fernseher. Jetzt fahre ich mal wieder los und schaue wie es ihr heute geht, sie ist trotz allem noch so geduldig und gar nicht quengelig, echt bewundernswert. Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag

Liebe Grüsse
Frank
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