Thema: HCC Tumor
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Alt 24.06.2013, 20:18
silv60 silv60 ist offline
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Standard AW: HCC Tumor

Heute war ein Tag, der sehr tränenreich war und uns viel abverlangt hat. Aber erst mal der Reihe nach. Heute früh weckte ich meinen Mann, weil ich ihm helfen wollte sich fertig zumachen (duschen ect.). Er wollte jedoch nicht aufstehen, und ich sagte ihm er kann noch liegen bleiben, ich gehe zur Arbeit und rufe ihn gegen 10.00 Uhr an. Dies tat ich dann auch. Aber er lallte nur in den Hörer und ich bekam Panik.

Ich begab mich daraufhin sofort nach Hause (Arbeitsstelle ist nur ca. 5 Min. entfernt). Zuhause angekommen war ich total erschrocken, als ich meinen Mann so da liegen sah. Er war total durch den Wind und konnte fast nur noch lallen. Da wir morgens erst die neuen Pflaster geklebt hatten, vermutete ich, daß dies von den starken Schmerzmitteln kam, weil das im Krkhs. genauso war.

Ich half ihm dabei sich fertig zu machen. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten, er hatte ziemliche Schmerzen trotz der IBU und dem Morphinchen (Sevredol). Ich war total verzweifelt, weil wir doch um 12.00 einen Termin bei der Heilpraktikerin hatten. Irgendwie haben wir es doch geschafft noch hochzukommen. Die Praxis befindet sich nur ca. 7 km von uns.

Es gab das übliche Procedere, Gespräch über das Krankheitsbild, und was wir erwarten. Ich sagte ihr, dass ich eigentlich nicht so an die Biomedizin geglaubt habe, bis ich vor zwei Wochen den Film "Das Geheimnis der Heilung " gesehen hatte, und mir zu diesem Tema zwei Bücher gekauft hatte. Während unseres Gesprächs stand die Dame auf und setzte meinem Mann einige Nadeln in die Ohren. Auf jeder Seite ca. 10, daraufhin meinte sie mein Mann solle doch mal aufstehen und ein Stückchen laufen.

Er stand auf, ziemlich wackelig, aber er konnte nun wenigstens die Füße wieder ein bisschen heben. Die Schmerzen waren natürlich nicht ganz verschwunden. Wie sollten sie auch, wo er doch schon 4 Wochen mit Medis vollgepumpt wurde, und die auch nicht gegriffen hatten. Wir besprachen noch die weitere Vorgehensweise und machten einen neuen Termin für Mittwoch.

Als wir zu Hause waren, sagte ich zu meinem Mann, du mußt dich unbedingt hinlegen und ein bisschen schlafen, du siehst ziemlich fertig aus. Er meinte nein, laß mich mal sitzen. Weil er aber immer noch so taumelig war beschloß ich das Pflaster zu reduzieren und nahm das 25er
FentanylPflaster von der Schulter. Das 50-er lies ich noch drauf. Es dauerte eine Weile, aber er wurde wieder klarer und wir konnten uns wieder normal unterhalten.

Auf einmal meinte er, kuck mal, was ich kann: Er stand von der Couch auf, setzte sich wieder, sehr vorsichtig aber ohne das schmerzverzerrte Gesicht.
Er beugte sich im Sitzen vor und wieder zurück, lief durch die Wohnung und wir beide heulten "Rotz und Wasser". Es ist unglaublich, ich hab meine ganze Hoffnung auf diesen Termin heute gesetzt, und ich glaube fest daran, daß dieser Weg richtig ist.

Heute abend geht es meinem Mann richtig gut, das Essen hat ihm geschmeckt, wir haben sogar wieder gelacht und sind guter Dinge. Er ist auch wieder richtig klar. Die Pflaster waren schlicht und einfach zu stark, hatten aber keine schmerzbefreiende Wirkung. Wie es morgen aussieht, wissen wir natürlich noch nicht, aber es kann nicht mehr schlimmer kommen. Denn heute gab es Himmel und Hölle zugleich.

Wie gesagt, wir werden diesen Weg erst mal weitergehen, was daraus wird entscheidet die Zeit. Hauptsache ist doch, dass mein Mann nicht mehr so leiden muß, denn dass war wirklich unbeschreiblich.

Die Kosten für die gesamte Behandlung, die ja noch andauern wird hab ich schon erfragt, und soll ich Euch was sagen,sie sind direkt lächerlich.

Nun das war heute mal ein ziemlich langer Roman, aber ich mußte euch mitteilen, was alles passiert ist. Deshalb gebt die Hoffnung nie auf, denn sie stirbt zuletzt.

lg silvia

Geändert von silv60 (24.06.2013 um 20:52 Uhr)
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