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Alt 30.05.2013, 09:56
Bia1919 Bia1919 ist offline
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Standard AW: Bei meiner Mutter besteht Verdacht auf Pancoast

Meine Mama hat den Kampf am 26.05.2013 um 23 Uhr verloren und ist eingeschlafen Es ging viel zu schnell.....

Am Dienstag ging es ihr noch halbwegs "gut" - sie konnte reden - hatte Hunger und konnte auch noch aufstehen (sie hatte bei der Einweisung in die Klinik Wasser in der Lunge und wurde punktiert und dann ging es auch erstmal mit der Luft wieder besser).
Am Mittwoch morgen ging dann plötzlich nichts mehr. Sie konnte nicht mehr aufstehen, hatte keinen Hunger mehr und sie bekam das sogenannte "Todesrasseln"!!. Sie hatten am Nachmittag ein CT gemacht (Pancoast-Tumor nun 13 cm groß!!! und zusätzlich eine Metastase im rechten unteren Lungenflügel von 1 cm)
Von Tag zu Tag wurde der Sauerstoff hochgedreht und schlafen konnte sie nur noch mit Morphium.

Leider konnte ich am Sonntag Mittags nur eine Stunde bei ihr sein.....
Sie konnte gut sprechen und besser atmen als die Tage davor - da konnte sie nur ganz mühsam ein, zwei Worte sagen. Sie hatte am Freitag noch eine Bestrahlung bekommen. Das hat die Symptome wohl etwas gelindert....
Allerdings hatte sie wegen der Metastase unten rechts starke Schmerzen und konnte die letzten Tage nur noch im Sitzen im Bett verbringen.

Ich habe ihr unter Tränen gesagt, dass sie loslassen soll - und sie schaute mich an und meinte "Ja, oder? Ich kann auch nicht mehr"


Wir haben in dieser Stunde noch viel gesprochen und auch gelacht und sie hat mir noch gesagt was ich alles erledigen und worauf ich achten soll.
Dann musste ich gehen - mein Mann ging auch noch kurz zur Verabschiedung zu ihr. Da hat sie sich riesig gefreut.... Die Kinder wollte sie nicht mehr sehen - sie sollen sie so nicht in Erinnerung behalten
Mein Vater ging mit meinem Mann kurz vor die Zimmertür und als er wieder rein kam hatte sie die Augen zu und geschlafen (Das Morphium wurde während unseres Besuchs auf das doppelte erhöht). Leider ist sie dann kein einziges Mal mehr wach geworden.... Mein Vater ist um 17 Uhr heim gefahren da die Ärzte meinten, sie wird die nächsten Stunden nur schlafen. Um 21.30 dann der Anruf der Ärzte er solle kommen - sie wird viel. nur noch ca eine Stunde leben. Mein Vater fuhr sofort los. 15 Min konnte er sie noch im Arm halten bevor sie noch einmal die Augen öffnete und dann das Atmen aufhörte Sie hatte zwei Tränen im linken Auge

Ich wusste von meinem Vater das er auf dem Weg in die Klinik ist (ich bin leider zu weit weg und konnte nicht mehr hinfahren). Ich saß auf der Couch und fragte mich ob man spürt wenn ein so wichtiger Mensch mit dem man eine sehr starke Bindung hat stirbt.....
Plötzlich spürte ich einen Windhauch an meinem Hals und ein unbeschreibliches Gefühl am Oberkörper (als hätte mich jemand glückliches ganz herzlich gedrückt). Ich dachte mir ob das wohl meine Mama ist und schaute auf die Uhr - 23 Uhr auf die Minute (ja, Mama macht immer alles ganz genau....selbst das sterben auf die Minute). Um 23.05 kam dann der Anruf von meinem Vater "sie hat um genau 23 Uhr das Atmen aufgehört".

Danke Mama das du mich noch besucht hast!!! Du warst die Beste und bleibst sie auch jetzt noch!!!

Jetzt fällt es mir ein klein wenig leichter das ganze zu ertragen, da ich gespürt habe das es eine Erlösung für dich war und du jetzt wieder glücklich bist! Dicker Kuss und pass gut auf dich auf da oben! Ich liebe dich über alles und du fehlst mir so sehr!!!
Und denk daran, 20 Uhr

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Sie haben nach dem Tod meiner Mutter noch ein CT gemacht - der Tumor ist innerhalb 5 Tagen von 13 auf 32 cm gewachsen und die Metastase von 1 auf 8 cm!!! Der rechte Lungenflügel wurde regelrecht "zerdrückt" - sie hatte keine Chance

Danke an das klasse Team der Klinik Bad Trissl für die fürsorgliche, einfühlsame und höchst professionelle Art! Ihr habt meiner Mama die letzten Tage so super beigestanden und geholfen - danke!

Danke Chris und steffilein auch an die lieben Worte von euch!
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